Borussia Dante: Alles Kopfsache

Bad Wörishofen · Dante ist müde. "Das Training ist hart, auch wenn wir viel mit dem Ball machen", sagt Borussia Mönchengladbachs Abwehrmann aus Brasilien. Trainer Lucien Favre hat sich als sanfter Schleifer entpuppt. Er lässt seine Spieler mit Ball laufen, verpackt also die Kraftakte, die die konditionelle Basis schaffen sollen. "Mit dem Ball ist es doppelt schwierig. Es kostet Kraft und man muss sich konzentrieren", sagt Dante.

 Dante steht noch bis 2014 bei Borussia unter Vertrag.

Dante steht noch bis 2014 bei Borussia unter Vertrag.

Foto: cityvis

Er weiß, dass vieles im Fußball Kopfsache ist. Darum hat er sich eine Strategie für die Saison zurechtgelegt. "Als Fußballer braucht man Ziele. Und Platz neun oder zehn sind kein Ziel. Wir müssen erst mal so arbeiten, als ob wir gegen den Abstieg spielen. Dann gehen wir voll konzentriert in die Saison", sagt der 27-Jährige. "Was dann möglich ist, muss man sehen."

Dante gehört zum Gerüst der Mannschaft. Wie Torwart Marc-André ter Stegen und Dantes Verteidigerkollege Martin Stranzl. Alle drei haben in der Schlussphase der Saison dazu beigetragen, dass Borussias Defensive, die bis zur Inthronisierung von Lucien Favre 56 Gegentore bekam, plötzlich stabil war. Nur noch neun Gegentreffer kamen dazu. "Entscheidend war, dass wir es in dieser Phase als Mannschaft gut gemacht haben", sagt Dante, der sich indes neben dem stets aufgeräumten Stranzl die eine oder andere Flapsigkeit erlaubte.

"Mit der Defensivarbeit war ich sehr zufrieden", sagt Favre rückblickend. Mit kleinteiliger Trainingsarbeit hat er für mehr Kompaktheit gesorgt. Favre wird seine Doppelsechs mit Havard Nordtveit und Roman Neustädter wohl belassen, für die linke defensive Seite wurde der Schwede Oscar Wendt als Alternative geholt, rechts hinten soll der junge Matthias Zimmermann den Konkurrenzkampf beleben. "Wenn wir uns noch verstärken, dann in der Offensive", sagt Favre. Und stellt klar, dass Dantes Wechselwünsche nicht erfüllt werden können. "Er muss bleiben", betont Favre. "Dazu habe ich alles gesagt. Ich konzentriere mich auf das, was auf dem Platz ist", sagt Dante.

Bis 2014 hat er seinen Vertrag in der vergangenen Saison mit einem üppigen Gehaltsaufschlag verlängert, würde aber gern international spielen und sich so für einen Platz im brasilianischen WM-Kader 2014 bewerben. Noch aber ist er Borusse, und da bislang kein Klub gekommen ist, der die rund zehn Millionen Euro, die bei Borussia für ein Umdenken sorgen würden, zahlen will, wird er es bleiben.

Dante, der mit dem Kollegen Igor de Camargo mit Samba-Musik für gute Stimmung im Trainingslager sorgt, hat sich vorgenommen, in der neuen Saison kein Spiel zu verpassen. Manager Max Eberl definiert ihn als "eines der Gesichter des Vereins". Derzeit allerdings ist der Kopf etwas verändert. Die nach der erfolgreichen Relegation abrasierte Wuschelfrisur, die für Borussias Fans zum Kultobjekt geworden ist, ist lange noch nicht nachgewachsen.

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