Mönchengladbach Alte Post in Rheydt wird saniert

Mönchengladbach · Ein Bio-Supermarkt auf dem Gelände und Büros im denkmalgeschützten Gebäude der früheren Hauptpost: Das sind weitere gute Nachrichten für Rheydt. Die Stadt einigte sich jetzt mit dem Investor.

Die guten Nachrichten für Rheydt reißen derzeit nicht ab: Spätestens im März öffnet das Pahlkebad nach langer Umbauzeit. Im Frühjahr verwandeln Landschaftsplaner dann den Hugo-Junkers-Park. Ab Sommer lässt die Stadt den Rheydter Marktplatz neu gestalten und die Tiefgarage sanieren. Der Rohbau für die Mayersche an der Stresemannstraße steht bereits. In mehrere zuletzt leerstehende Ladenlokale an der Hauptstraße ziehen neue Pächter ein. Jetzt gibt es eine weitere gute Nachricht für Rheydt: Das Gebäude der alten Post an der Odenkirchener Straße wird denkmalgerecht renoviert: Hier sollen vermutlich noch in diesem Jahr Büros entstehen. Außerdem gibt es zur Moses-Stern-Straße in den kommenden Monaten einen Bio-Supermarkt. "Das ist eine überaus positive Entwicklung. Rheydt gewinnt dadurch sehr", sagt Oberbürgermeister Norbert Bude (SPD).

Unterschiedliche Interessen

Hinter den Kulissen hatte es im Vorfeld aber einige Probleme gegeben – jedenfalls, was Post-Sanierung und Frischemarkt angeht. Es gab zwei Baugenehmigungen. Eine war relativ unkritisch und betraf die Renovierung der Post. Die zweite äußerte sich zu den Möglichkeiten, wie an der Moses-Stern-Straße gebaut werden kann. Der Bebauungsplan lässt hier von einer ein- bis zu einer fünfgeschossigen Bebauung alles zu. Die Planer, die sich auf die Ergebnisse des Innenstadtkonzepts beziehen, wollten eine mehrgeschossige Bebauung, der Investor, die Baufirma Jessen, beschränkte sich aber auf ein Geschoss. In der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Süd verschwand dieser Punkt sogar kurzfristig von der Tagesordnung, weil die Gespräche, die zu einer Einigung führen sollten, noch nicht abgeschlossen waren. Das sind sie jetzt – und alle Beteiligten signalisieren inzwischen Zufriedenheit. "Städtebaulich passt eine eingeschossige Bebauung eigentlich nicht. Aber wir können mit dieser Lösung leben", sagt der Technische Beigeordnete Andreas Wurff.

Wichtig war den Stadtplanern, dass das markante Gebäude der alten Post saniert wird. Es stammt aus der Zeit um 1900 und wurde 1989 vor allem deshalb in die Denkmalliste aufgenommen, weil es für Rheydt ein dominantes historisches Gebäude ist. Während es von außen recht repräsentativ ist, gleicht das Innere eher einem nüchternen Zweckbau. Denkmalexperten halten die Treppenhäuser für erhaltenswert.

Als Professor Kunibert Wachten mit Bürgern, Politikern und Stadtplanern 2007/2008 das Innenstadtkonzept Rheydt entwickelte, stand die alte Post im Mittelpunkt. Wohnungen, die zu einem begrünten Innenhof führen, hatte er als Ideallösung gepriesen. Daraus wird zwar nichts, aber Experten meinen, dass Büros in einem Denkmal nachgefragt werden. Für viele Rheydter wichtig: Der Parkplatz an der Moses-Stern-Straße bleibt bestehen.

(RP)
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