Mönchengladbach Arbeiten für eine gerechtere Gesellschaft

Mönchengladbach · Vor 50 Jahren richtete die Deutsche Bischofskonferenz die Katholische Sozialwissenschaftliche Zentralstelle in Gladbach ein. Zum Jubiläum zelebrieren heute die Bischöfe Marx und Mussinghoff im Münster ein Pontifikalamt.

 Reinhard Kardinal Marx, Erzbischof von München und Freising (links) und der Aachener Bischof Heinrich Mussinghoff zelebrieren heute Morgen (ab 10 Uhr) im Münster ein Pontifikalamt anlässlich des Jubiläums der Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle. Deren Direktor ist seit dreieinhalb Jahren Professor Dr. Peter Schallenberg (rechts). Gestern leitete er eine Fachtagung zur christlichen Sozialethik im Haus Erholung.

Reinhard Kardinal Marx, Erzbischof von München und Freising (links) und der Aachener Bischof Heinrich Mussinghoff zelebrieren heute Morgen (ab 10 Uhr) im Münster ein Pontifikalamt anlässlich des Jubiläums der Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle. Deren Direktor ist seit dreieinhalb Jahren Professor Dr. Peter Schallenberg (rechts). Gestern leitete er eine Fachtagung zur christlichen Sozialethik im Haus Erholung.

Foto: dpa / Andreas Steindl / Isabella Raupold

Am 12. Februar 1963 gründeten die deutschen Bischöfe im Zusammenwirken mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken die Zentralstelle. Im Haus an der Brandenberger Straße hatte zunächst der Jesuit Gustav Gundlach das Sagen. Doch er starb bereits im ersten Jahr der Existenz des neuen Sozialforschungsinstituts, das besonders durch die alljährliche Sozialethiker-Tagung (heute: "Sozialethische Gespräche") im Bewusstsein der Öffentlichkeit ist. Noch im selben Jahr übernahm Professor Anton Rauscher die "KSZ" (Kath. Sozialwissenschaftliche Zentralstelle).

 Reinhard Kardinal Marx, Erzbischof von München und Freising (links) und der Aachener Bischof Heinrich Mussinghoff zelebrieren heute Morgen (ab 10 Uhr) im Münster ein Pontifikalamt anlässlich des Jubiläums der Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle. Deren Direktor ist seit dreieinhalb Jahren Professor Dr. Peter Schallenberg (rechts). Gestern leitete er eine Fachtagung zur christlichen Sozialethik im Haus Erholung.

Reinhard Kardinal Marx, Erzbischof von München und Freising (links) und der Aachener Bischof Heinrich Mussinghoff zelebrieren heute Morgen (ab 10 Uhr) im Münster ein Pontifikalamt anlässlich des Jubiläums der Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle. Deren Direktor ist seit dreieinhalb Jahren Professor Dr. Peter Schallenberg (rechts). Gestern leitete er eine Fachtagung zur christlichen Sozialethik im Haus Erholung.

Foto: dpa / Andreas Steindl / Isabella Raupold

Seit gut dreieinhalb Jahren ist der Paderborner Theologie-Professor Peter Schallenberg verantwortlich für das Institut. Er und sein Mitarbeiterteam organisierten nun die Jubiläumsfeier. Um 10 Uhr beginnt heute ein Pontifikalamt in der Münsterkirche, die Zelebranten sind Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, und Aachens Bischof Heinrich Mussinghoff. Anschließend folgt ein Festakt im Haus Erholung, an dem neben den Bischöfen auch Oberbürgermeister Norbert Bude, die stellvertretende NRW-Ministerpräsidentin Sylvia Löhrmann und der Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Dr. Stefan Vesper, teilnehmen.

 Reinhard Kardinal Marx, Erzbischof von München und Freising (links) und der Aachener Bischof Heinrich Mussinghoff zelebrieren heute Morgen (ab 10 Uhr) im Münster ein Pontifikalamt anlässlich des Jubiläums der Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle. Deren Direktor ist seit dreieinhalb Jahren Professor Dr. Peter Schallenberg (rechts). Gestern leitete er eine Fachtagung zur christlichen Sozialethik im Haus Erholung.

Reinhard Kardinal Marx, Erzbischof von München und Freising (links) und der Aachener Bischof Heinrich Mussinghoff zelebrieren heute Morgen (ab 10 Uhr) im Münster ein Pontifikalamt anlässlich des Jubiläums der Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle. Deren Direktor ist seit dreieinhalb Jahren Professor Dr. Peter Schallenberg (rechts). Gestern leitete er eine Fachtagung zur christlichen Sozialethik im Haus Erholung.

Foto: dpa / Andreas Steindl / Isabella Raupold

Im Sinne ihres Forschungsauftrages beging die KSZ bereits gestern das 50-jährige Bestehen. Mit einer Fachtagung, bei der Dr. Thomas Petersen vom Institut für Demoskopie Allensbach über "Religiöse Werte in der Gesellschaft" aus der Sicht des Meinungsforschers referierte und hernach der hannoversche Theologe Prof. Jürgen Manemann seine speziellen Thesen zu Politik, Demokratie und Kultur vortrug.

Der amtierende Leiter der KSZ, Professor Peter Schallenberg, ist vom selben Jahrgang (1963) wie das Institut. "Ich hoffe, das war ein guter Jahrgang", kommentierte er die Tatsache mit einem schelmischen Lächeln. Die einst übernommene Aufgabe, "Forschungsbeiträge zur katholischen Soziallehre im Schnittfeld von Politik und Wirtschaft zu erstellen, gelte unverändert weiter, sagte Schallenberg. Nur habe sich die Ausgangslage zwischen 1963 und heute insofern stark verändert, als damals in Deutschland 90 Prozent der Bevölkerung Christen waren, heute noch 60 Prozent. "Das ändert aber nichts an unserem Ziel, auf eine gerechtere Gesellschaft hinzuarbeiten, die den Bürgerinnen und Bürgern ein gutes Leben ermöglicht", fasste Schallenberg zusammen. Der Strukturwandel habe dazu geführt, dass Einrichtungen wie die KSZ heute mehr denn je als Brückenbauer auch zu anderen Kulturen und Bekenntnissen dienen sollten.

Er finde es richtig, so Schallenberg, dass die KSZ nicht (wie vor zehn Jahren der Bochumer Sozialethiker Joachim Wiemeyer vorgeschlagen hatte) nach Berlin umgezogen ist. "Die sozialen Verbände sind entlang der Rhein-Ruhr-Schiene besonders stark, da gehört die KSZ hin", sagte Schallenberg. Und besonders geeignet sei der Standort Mönchengladbach, weil von hier wesentliche Impulse für den sozialen Katholizismus ausgingen.

Und welche Aufgaben verordnet sich die Denkfabrik der katholischen Soziallehre in Mönchengladbach für die Zukunft? Schallenberg: "Unser Anliegen sollte sein, im wirtschaftlichen und politischen Raum das Soziale stark zu machen. Dessen Stimme müssen wir in Wirtschaft und Politik Gehör verschaffen. Das ist auch eine Form der Inklusion."

(RP)
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