Mönchengladbach Bezirksvertretung lehnt Abschaltung von Laternen ab

Mönchengladbach · Die Polizei hatte das nächtliche Abschalten der Straßenbeleuchtung schon im Vorfeld abgelehnt. Die Sicherheitsbedenken waren und sind zu groß. Dienstagabend stimmte auch die Bezirksvertretung West gegen die Umsetzung der Maßnahme. Zumindest, solange nicht alle denkbaren Varianten untersucht und berechnet seien. In einer Testphase sollen in Wickrath sechs Monate lang die Laternen werktags von 1.30 bis 3.30 Uhr abgeschaltet werden. Das ist Bestandteil des Haushaltssanierungsplans, der vom Rat verabschiedet wurde. Nach dem Testdurchlauf in Wickrath soll dann entschieden werden, ob diese Einsparmaßnahme auf das gesamte Stadtgebiet ausgeweitet werden soll.

55 000 Euro müssten in Wickrath vorher in die Technik investiert werden. Für die Nachtabschaltung in der Gesamtstadt wäre eine Investition von fast einer Million Euro notwendig. Nach acht Jahren erst würde sich die Investition amortisieren. Dafür würden im Jahr auf Dauer 140 000 Euro gespart.

Das kam den Bezirksvertretern aus Wickrath und Rheindahlen spanisch vor. Sie zweifelten unisono die Zahlen an und forderten die Verwaltung auf, nachzubessern. Ulrich Mones (SPD) sagte: "Wenn bei einer Begehung genau festgelegt wird, welche Lampen wo abgeschaltet werden, brauchen wir keine Testphase in Wickrath. Die Einsparung könnte gesamtstädtisch — am Schreibtisch — ausgerechnet werden." Aus allen Fraktionen wurde gefordert, alternative Techniken zu prüfen, bevor es zu einer möglicherweise unsinnigen Maßnahme käme. Zumal die Bevölkerung unmittelbar nach Bekanntwerden der Pläne Sturm gelaufen sei.

CDU-Sprecher Rainer Kühn sagte. "Wir fordern, die Umsetzung des Plans zurückzustellen, bis alle Alternativen geprüft und ausgewertet worden sind." Die CDU hatte einen entsprechenden Antrag vorgelegt. Darin heißt es: Die für das Testgebiet Wickrath vorgesehene Nachtabschaltung von Straßenbeleuchtungsanlagen wird vorläufig nicht umgesetzt. Die Fraktion verlangt vorab von der Verwaltung die Beantwortung folgender Fragen: Wie hoch sind die für das Testgebiet prognostizierten Einsparungen pro Jahr? Welche Alternativen für die Einsparung von Stromkosten für die Straßenbeleuchtung sind in Betracht gezogen worden (beispielsweise späteres Einschalten und früheres Ausschalten der Straßenbeleuchtung, Einsatz alternativer Leuchtmittel)? Wie stellt sich das Einsparpotenzial denkbarer Alternativen im Wirtschaftlichkeitsvergleich zu der von der Verwaltung vorgeschlagenen Art der Nachtabschaltung dar? Sind Erfahrungen aus anderen Städten (welchen?) bei den Überlegungen zur Nachtabschaltung von Straßenbeleuchtungsanlagen berücksichtigt worden? Der CDU-Antrag wurde von der Bezirksvertretung einstimmig angenommen.

(RP/ac)
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