Mönchengladbach Bücherei-Neubau: Ampel fordert erst ein Konzept

Mönchengladbach · SPD, FDP und Grüne haben sich geeinigt: Die Verwaltung bekommt in der nächsten Ratssitzung den Auftrag, ein Konzept für den Neubau einer Bücherei zu entwickeln.

Das Arbeitspapier soll bis Sommer vorliegen und beschreiben, welche Räume eine neue Stadtbibliothek haben soll, wie hoch die Kosten sind und wo das Gebäude stehen kann. Dabei werden unterschiedliche Finanzierungsmodelle berücksichtigt — ob nun Stadt, Entwicklungsgesellschaft (EWMG) oder ein privater Investor bauen wird. Die Stadt soll mehrere Standorte — unter anderem Museum Abteiberg, altes Finanzamt, Haus Zoar — prüfen und besonders die zur Verfügung stehenden städtischen Grundstücke in Augenschein nehmen.

Damit scheint bei den Haushaltsberatungen die Kuh vom Eis zu sein. "Ich gehe davon aus, dass wir uns jetzt schnell einigen werden", sagte SPD-Fraktionschef Lothar Beine auf Anfrage. Und auch der grüne Fraktionsvorsitzende Karl Sasserath ließ durchblicken, dass bei der Ampel das Licht auf Grün steht: "Alle vier Partner sind auf einem Weg. Denn der Oberbürgermeister trägt dies auch mit."

Dies waren die drei Ampel-Partner im Prinzip auch vorher. Während FDP und Grüne klar einen Bücherei-Neubau gefordert hatten, formulierte die SPD diesen Wunsch meist nur hinter vorgehaltener Hand. "Ohne seriöse Finanzierung hätten wir das nicht mittragen können", machte Beine gestern noch einmal deutlich. In den Haushalt für dieses und nächstes Jahr will die Ampel Planungskosten einstellen. Die insgesamt mehr als drei Millionen Euro, die für die Sanierung des bestehenden Gebäudes an der Blücherstraße im Haushaltsentwurf stehen, werden gestrichen.

Allerdings wird eine neue Stadtbibliothek eine andere Ausrichtung haben. Beine: "Wir wollen eine Bücherei der Zukunft." Die von der Stadt zu erarbeitende Konzeption soll daher das Modell einer virtuellen Bibliothek untersuchen und auch berücksichtigen.

Kein Thema mehr ist im Ampel-Bündnis die Möglichkeit, Geld für die Sanierung der Rheydter Tiefgarage "umzulenken", um auf diese Weise einen Bücherei-Neubau zu finanzieren. "Die Renovierung der Garage wird so durchgezogen, wie das vorgesehen ist", betont SPD-Chef Beine. Der für die Tiefgarage vorgesehen Haushaltsansatz soll jedoch geringer ausfallen. Beine: "Der Betrag enthält einen Sicherheitsaufschlag, den wir in dieser Höhe nicht benötigen."

(RP)
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