Mönchengladbach Der Alufant sucht ein neues Zuhause

Mönchengladbach · Auf dem Rheydter Marktplatz durfte und konnte er nicht bleiben. Von dort ist der Alufant – in Vorbereitung auf die große Baustelle – weg und in Sicherheit gebracht worden. Damit das Kunstwerk, das der Bildhauer Gerhard Wind in den 70er Jahren schuf, nicht auf Dauer verschwindet, muss ein neuer Standort gefunden werden. Die RP hat sich umgesehen.

Neues Zuhause für den Alufant gesucht
7 Bilder

Neues Zuhause für den Alufant gesucht

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Auf dem Rheydter Marktplatz durfte und konnte er nicht bleiben. Von dort ist der Alufant — in Vorbereitung auf die große Baustelle — weg und in Sicherheit gebracht worden. Damit das Kunstwerk, das der Bildhauer Gerhard Wind in den 70er Jahren schuf, nicht auf Dauer verschwindet, muss ein neuer Standort gefunden werden. Die RP hat sich umgesehen.

Im Volksmund heißt das Kunstwerk Alufant — ganz einfach, weil es aus Aluminium ist, und weil es einem Elefanten nicht unähnlich sieht. Und weil der Gladbacher dazu neigt, etwas Unbekanntem einen griffigen Namen zu verpassen, damit es ein wenig vertrauter wird.

Der Künstler, Gerhard Wind, der die Skulptur für den Rheydter Marktplatz in den 1970er Jahren schuf, nannte es schlicht und ergreifend "Figuration". Wie auch immer: Schon seit langer Zeit war klar, dass der Alufant weichen muss, wenn die Umbauarbeiten auf dem Platz beginnen. Sie sind nun in vollem Gange, und der Alufant ist weg.

Ulrich Elsen war der erste, der sich öffentlich um das Kunstwerk sorgte. Schon vor über einem Jahr schlug der kulturpolitische Sprecher der SPD vor, den Alufanten auf die grüne Fläche am Rheydter Ring zu versetzen.

Denn er war erstens der Meinung: Wenn ein Kunstwerk erst mal eingemottet ist, dann ist es für immer verloren. Und zweitens: Der Alufant hatte von Anfang an den falschen Platz in Rheydt. Dringend müsse ein anderer Standort für ihn gefunden werden. Pfarrer Olaf Nöller von der evangelischen Hauptkirche auf dem Rheydter Marktplatz schlug den neu zu gestaltenden Hugo-Junkers-Park vor.

Nun hat sich Rheydts Bezirksvorsteher Karl Sasserath (Grüne) des Kunstwerks angenommen. Er will die Bürger animieren, im Rheydter Stadtgebiet einen neuen Platz für den Alufanten zu finden.

Vorschläge können ab sofort an die Bezirksverwaltungsstelle Süd geschickt werden. Das geht per Brief an BV Karl Sasserath, Rathaus Rheydt, 41050 Mönchengladbach, oder per E-Mail an die Adresse BV_Karl.Sasserath@moenchengladbach.de. Eine Jury — bestehend aus Museumsleiterin Susanne Titz, Baudezernent Andreas Wurff und dem Rheydter Künstler Vaago Weiland — wird die beiden aus ihrer Sicht besten Vorschläge den Mitgliedern der Bezirksvertretung Süd vorstellen.

Auch die Rheinische Post hat sich auf die Suche gemacht und einmal sechs Plätze getestet, die den netten Kerl aufnehmen könnten. Vielleicht animiert es den einen oder anderen RP-Leser, auch mal zu schauen — nach einem neuen Zuhause für den Alufanten.

TIERPARK Zugegeben, der Tierpark liegt nicht so richtig in Rheydt, sondern ziemlich eindeutig in Odenkirchen. Aber der Tierpark gehört doch irgendwie den Menschen aus der ganzen Stadt. Der große Platz im Eingangsbereich der Anlage wäre der richtige Ort für einen Elefanten — pardon, für den Alufanten. Da wäre er nie allein, er hätte unentwegt Gesellschaft — menschliche und tierische.

THEATER Auf der grünen Wiese am Theater würde sich der Alufant auch ziemlich gut machen. Im saftigen grünen Gras gäbe er einen tollen Blickfang ab. Trotz vielbefahrener Straßen rundherum würde er doch seinen eigenen Bereich haben. Und die kulturbeflissenen Besucher des Theaters hätten an dem Kunstwerk ganz sicher ihre Freude.

GRENZLANDSTADION Ein bisschen furchteinflößend würde der Alufant auf dem Platz vor dem Grenzlandstadion wirken. Aber warum auch nicht? Jeder Gegner wüsste gleich, wo der Hammer hängt. Und Respekt hat noch nie geschadet. Auch nicht auf dem Spö.

RHEYDTER RING Jahrelang ist an der Straßenführung in Rheydt herumgebastelt worden. Jetzt haben die Autofahrer so langsam kapiert, wie sie das Konstrukt befahren müssen. Aber die Fläche zwischen den Fahrstreifen ist öd und leer. Die Metallskulptur von Gerhard Wind könnte an der Stelle durchaus Akzente setzen. Also — warum nicht? Einen Versuch wäre es wert. Der Alufant könnte zu einem echten Hingucker werden — und zwar von allen Seiten.

HUGO-JUNKERS-PARK Die Grünanlage muss sowieso komplett überarbeitet werden. In unmittelbarer Nähe des frisch sanierten Pahlkebades soll ein innerstädtisches Kleinod entstehen. Und wenn die Stadt einmal dabei ist, dann könnte sie doch im gleichen Zug den Alufanten in den Park führen. Und da könnte er dann auch bleiben.

WIESE Wir haben uns den Alufanten auf einem Acker ganz in der Nähe des Rheydter Schlosses vorgestellt. Solche Flächen zwischen stark befahrenen Straßen und malerischen Wirtschaftswegen zwischen Feldern und Wäldern gibt es überall in der Stadt. Auch im Rheydter Bereich. Ein unspektakuläres Fleckchen Erde tut es auch. Den Alufanten würde es bestimmt nicht stören, und sicher ist: An einer solchen, scheinbar wahllos ausgewählten Stelle würde man ihn am wenigsten erwarten.

(RP/rl/ila)
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