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Mönchengladbach Der Familiengeschichte im Internet auf der Spur

Mönchengladbach · Schon immer faszinieren sich Menschen für die Vergangenheit – besonders für ihre eigene Familiengeschichte. Umfangreiche Register im Internet erleichtern die Suche, wie jetzt ein VHS-Kursus zeigte.

 Kursleiter Horst Steimel zeigte Teilnehmern des VHS-Seminars, wie man die Recherchemöglichkeiten des Internets nutzt.

Kursleiter Horst Steimel zeigte Teilnehmern des VHS-Seminars, wie man die Recherchemöglichkeiten des Internets nutzt.

Foto: Isabella Raupold

Schon immer faszinieren sich Menschen für die Vergangenheit — besonders für ihre eigene Familiengeschichte. Umfangreiche Register im Internet erleichtern die Suche, wie jetzt ein VHS-Kursus zeigte.

Wo kommt eigentlich meine Familie her, bin ich mit einer berühmten Persönlichkeit verwandt und warum stehe ich heute da, wo ich bin? Wer auf Ahnensuche geht, den treibt vielleicht die ein oder andere dieser Fragen um.

Horst Steimel hat sich viele solcher Fragen schon beantworten können. Einer seiner Vorfahren war einst Bürgermeister der Stadt Krefeld und bekam von Friedrich II. den Auftrag, Maulbeerbäume auf der Stadtmauer zu pflanzen, damit die Seidenstadt Krefeld weniger abhängig von Importen werde. Sein Vorfahr, den dieses Projekt vor einige Probleme stellte, fand das wahrscheinlich gar nicht lustig — Horst Steimel dagegen kann darüber heute herzlich lachen.

Für ihn ist die Suche nach seiner Familiengeschichte abgeschlossen, er betreibt mittlerweile Forschung über die Geschichte der Krefelder Höfe um das 14. Jahrhundert. Doch sein Wissen über Ahnensuche gibt Horst Steimel gerne weiter, beispielsweise in Kursen an der Volkshochschule in Krefeld und Gladbach. "Man kann heute viel über das Internet suchen, es gibt da einige gute Internetseiten — als Ergänzung zur direkten Suche in Kirchenbüchern oder Stadtarchiven", sagt er. Doch, wie überall im Internet, sei auch bei dieser Suche Vorsicht geboten: "Seriöse Seiten nehmen keine oder nur sehr geringe Gebühren. Auch sollte man viele persönliche Angaben vermeiden."

Er empfiehlt zum Beispiel die Internetseite der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde oder die "Mormonendatei" mit über einer Milliarde Einträgen. Nein, die Verwandten müssen keine Mormonen gewesen sein, wenn sie dort auftauchen — die Betreiber und Vorgänger der heutigen Seite www.familysearch.org sammeln einfach seit 100 Jahren alles, was ihnen an Aufzeichnungen in die Hände fällt. Am besten funktioniere die Suche mit den Vornamen der Verwandten, die man schon kennt. Die Schreibweisen der Nachnamen hätten sich früher ständig geändert, mal auch der komplette Name — wenn ein Bauer einen Hof übernahm, übernahm er auch den Namen des Vorgängers.

Die Suche im Internet erleichtert vieles, besonders, seit es die Mormonendatei seit einiger Zeit auch in deutscher Sprache gebe. "Dennoch sollte man die Ergebnisse im Internet nie als wahr hinnehmen, sondern sie stets mit eigenen Dokumenten und Unterlagen vergleichen", mahnt Experte Steimel. In all der Zeit sind ihm schon durchaus lustige oder kuriose Geschichten passiert — einmal stellte eine Kursteilnehmerin schockiert fest, dass ihr Großvater einige Zeit im Gefängnis gesessen hatte. Ein wohl gehütetes Familiengeheimnis, jedoch nicht für das Internet. Leicht ist die Suche trotzdem nicht. Das deutsche Datenschutzgesetz verhindert für manche persönliche Daten den öffentlichen Zugriff über 100 Jahre — private Ahnenforscher brauchen also vor allem viel Geduld.

Auch Kursteilnehmer Paul Krischer erhofft sich neue Impulse durch das Internet: "Ich kann die Familie nachweislich bis 1780 zurückverfolgen, aber dann wird es auch ziemlich schwierig. Man braucht für diese Arbeit Ruhe und Zeit. Die Recherche im Internet ist auf jeden Fall eine schöne Ergänzung zu den herkömmlichen Methoden — ich kann so einen Kurs also jedem empfehlen."

(ansc)
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