Mönchengladbach Der letzte Gasometer wird abgerissen

Mönchengladbach · Ein industrielles Wahrzeichen verschwindet. Der Gasometer an der Ecke Odenkirchener-/Gasstraße wird in diesen Tagen abgerissen. Ende Juni wird der riesige ballonförmige Baukörper verschwunden sein.

Sein Pendant an der Siemensstraße ist bereits vor einiger Zeit dem Erdboden gleichgemacht worden. Die Speicherbehälter stammten aus den späten 1950-er Jahren, seit 2011 waren sie nicht mehr in Betrieb. "Diese fensterlosen Baukörper können nicht anderweitig genutzt werden", sagte gestern Christina Achtnich, Sprecherin des Energieversorgers NEW. Deshalb räumt er jetzt seinen Platz auf dem NEW-Gelände. "Wir benötigen das Gelände zukünftig als Lagerfläche, deshalb mussten wir den Gasometer abreißen."

Hohlräume in Salzstöcken

Das Gas wird schon länger in sogenannten "Kavernen-Speichern" gelagert, erklärt Christina Achtnich. Das seien in Salzstöcken ausgespülte Hohlräume. "Das Gas wird dort bei sehr hohem Druck gespeichert. Die Kavernen-Speicher werden von Ferngas-Netzanbieter wie Ruhrgas, EON und Thyssengas betrieben."

Das Gas, das in den Gasometern vorgehalten wurde, diente nicht der Versorgung privater Haushalte. "Die Behälter dienten als Reservoir, das für besonders harte Winter oder Kälteperioden Reserven bereithielt", erklärt Christina Achtnich. Es verlaufen keine unterirdischen Leitungen vom Gasometer aus, die dann auch noch hätten entsorgt werden müssen.

Schicht für Schicht wird der dicke Stahl, aus dem die Gaskugel des Gasometers besteht, mit Spezialgerät zerschnitten und abgetragen. Der Stahl wird hinterher recycelt. "Das ist wertvolles Material, das auf jeden Fall wieder verwendet wird."

(RP/jco)
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