Mönchengladbach Drogenbande: Haupttäter fünfeinhalb Jahre in Haft

Mönchengladbach · Gemeinsam mussten sich die beiden Ehepaare, die sich durch den Schützenverein kannten, jetzt wegen jahrelangen bandenmäßigen Heroinhandels und verbotener Einfuhr von Drogen vor dem Landgericht verantworten. Und gemeinsam wurde die Drogenbande jetzt auch verurteilt.

Doch so unterschiedlich wie die Tatbeteiligung war, so unterschiedlich fielen am Ende auch die Strafen aus. Eine Rolle spielte die Frage nach Vorstrafen. Der 38-jährige Haupttäter muss unter anderem wegen bandenmäßigen Handeltreibens in 22 Fällen und illegaler Einfuhr von Heroin für fünfeinhalb Jahre ins Gefängnis.

Seine Ehefrau erhielt eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten. Sie sei doch nur eine Verpackungsgehilfin gewesen, hatte die 31-Jährige vergeblich beteuert. Tatsächlich sei ihr Bruder, der im Mai 2010 verhaftet wurde, der Bandenchef gewesen, so die Schwester im Prozess.

Der Verwandte habe sie und ihren Mann unter Druck gesetzt. Dem hätten sie sich nicht entziehen können. Schwager und Ehemann hatten vor allem den Heroinhandel organisiert und das Rauschgift selbst aus den Niederlanden geschmuggelt oder sich über die Grenze bringen lassen.

Dagegen verurteilte das Gericht das zweite Ehepaar wegen Beihilfe zum bandenmäßigen Heroinhandel in fünf Fällen jeweils zu einer einjährigen Freiheitsstrafe mit Bewährung. Der 31 Jahre alte Ehemann und dessen 39-jährige Frau hatten ihren Keller als Lagerraum für das Rauschgift zur Verfügung gestellt.

In ihrer Küche wurden Heroin und Marihuana verkaufsfertig portioniert. Allerdings bekamen die beiden dafür nur eine einmalige "Spende" von 250 Euro. "Das war nur ein Freundschaftsdienst", versicherten die Mönchengladbacher. Ein Bewährungshelfer wird sie in den nächsten drei Jahren begleiten. Außerdem müssen sie 150 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten.

Bei der Urteilsfindung berücksichtigen die Richter, dass alle Angeklagten von Anfang an ausgepackt hatten. Außerdem hatten sie auch Mittäter benannt.

(RP)
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