Mönchengladbach Ermittlungsverfahren gegen Salafist Sven Lau

Mönchengladbach · Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den früheren Vorsitzenden des mittlerweile aufgelösten Vereins "Einladung zum Paradies", Sven Lau. Das bestätigte gestern Oberstaatsanwalt Peter Aldenhoff.

Salafisten verteilen Koran in Mönchengladbach
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Sven Lau, Mönchengladbacher Anführer der Salafisten, hatte als Zeuge im Prozess vor dem Amtsgericht ausgesagt, dass er in einer Auseinandersetzung in Eicken einen anderen Mann geschlagen habe. Nun wird gegen ihn wegen Körperverletzung ermittelt.

Karnevalssonntag 2011 war es in Eicken zu einer wüsten Schlägerei zwischen einer Gruppe von Kostümierten und Salafisten gekommen. Sven Lau wollte gerade mit seiner Familie ein Haus betreten, als die Karnevalstruppe vorbeikam und "Deutschland den Deutschen, Salafisten raus" grölte. Die Erwiderung Laus hatte einen Kostümierten offensichtlich so provoziert, dass er eine Glastüre eintrat, durch der Salafist verschwunden war. Daraufhin sollen Bekannte Laus aus dem Haus gekommen sein, um auf den Mann einzuschlagen. Lau gab im Prozess zu, dass er dem als Clown verkleideten Mann "wahrscheinlich" ebenfalls einen Schlag versetzt habe.

Wie Aldenhoff berichtete, habe die Behörde auf diesen Anfangsverdacht hin das Ermittlungsverfahren eingeleitet. Der Prozess vor dem Amtsgericht, in dem Sven Lau als Zeuge gehört wurde, ist noch nicht beendet. Angeklagt sind dort zwei Männer aus der Karnevalsgruppe und ein Salafist wegen gefährlicher Körperverletzung und Bedrohung. Während die damals Kostümierten am ersten Prozesstag die Anklagevorwürfe ohne Zögern zugaben, bestreitet der Salafist, dass er mit einem Stock auf einen Karnevalisten eingeschlagen habe.

(RP/rl)
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