Mönchengladbach Gladbacher Salafisten weiterhin im Visier

Mönchengladbach · Bei der Großrazzia gegen Salafisten waren Polizisten gestern auch im Kreis Viersen im Einsatz. In Mönchengladbach wurde zwar keine Wohnung durchsucht, "dennoch stehen hier Einzelpersonen nach wie vor unter näherer Beobachtung", sagte am Freitag SPD-Landtagsabgeordneter Hans-Willi Körfges, Vorsitzender des Parlamentarischen Kontrollgremiums des Verfassungsschutzes.

Mönchengladbach: Gladbacher Salafisten weiterhin im Visier
Foto: dpa, Tim Brakemeier

Die bundesweite Razzia richtete sich gestern vor allem gegen den salafistischen Verein "Millatu Ibrahim" aus Solingen, der von Bundesinnenminister Hans Peter Friedrich inzwischen verboten wurde, und gegen die beiden Gruppen "Die wahre Religion" aus Köln sowie "Dawa FFM" aus Frankfurt, gegen die Ermittlungen eingeleitet wurden. Ziel der Ermittlungen war auch die Privatwohnung des Predigers Abou Nagie, auf dessen Initiative in vielen Städten, darunter auch Mönchengladbach, kostenlos Korane verteilt wurden und werden.

Im Dezember 2010 waren bei einer bundesweiten Razzia auch die Wohnungen von Sven Lau, Pierre Vogel und Muhamed Ciftci durchsucht worden. Sie gehörten zum Umfeld des salafistischen Vereins "Einladung zum Paradies", der in Mönchengladbach ein Islamzentrum errichten wollte. Der Verein wurde im Mitte 2011 aufgelöst, der Plan für eine Islamschule war damit geplatzt. Aktiv sind die handelnden Personen aber immer noch. Im Internet wird man unter der alten Adresse www.einladungzumparadies.de zu einer neuen Salafisten-Seite weitergeleitet, auf der unter anderem Videos von Pierre Vogel zu finden sind, und Werbung für Hadschreisen mit Sven Lau gemacht wird. Pierre Vogel hat auf seiner eigenen Internetseite einen Hinweis auf die Koran-Verteilaktion von Abou Nagie. Und Sven Lau trat auf dem "ersten islamischen Friedenskongress" von Pierre Vogel mit auf. Körfges: "Alle salafistischen Bestrebungen sind Gegenstand von näherer Beobachtung."

(RP)
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