Mönchengladbach Grüner Ratsherr Diehl mit Nazi-Vergleich

Mönchengladbach · Die Mitteilung im sozialen Netzwerk "Twitter" hat es in sich und rief sofort eine Gegenreaktion hervor: "Guttenberg nimmt in Afghanistan 'ne Talkshow mit Kerner auf – da kann Goebbels sich propagandamäßig noch was abgucken!" Diese Meinung veröffentlichte der grüne Ratsherr Thomas Diehl im Internet-Profil.

Die Mitteilung im sozialen Netzwerk "Twitter" hat es in sich und rief sofort eine Gegenreaktion hervor: "Guttenberg nimmt in Afghanistan 'ne Talkshow mit Kerner auf — da kann Goebbels sich propagandamäßig noch was abgucken!" Diese Meinung veröffentlichte der grüne Ratsherr Thomas Diehl im Internet-Profil.

Die CDU ist empört und fordert ihn auf, sich umgehend öffentlich zu entschuldigen. "Das ist skandalös. Er setzt den Minister und die Soldaten mit Kriegsverbrechern gleich. Als gewählter Vertreter der Bürger im Rat hat Diehl eine besondere öffentliche Verantwortung", schimpft der CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Günter Krings. Der Rheydter Joseph Goebbels (1897-1945) war enger Vertrauter von Adolf Hitler und bereitete in der NS-Zeit als Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda den Boden für die Vernichtung der europäischen Juden.

"Man kann über den Truppenbesuch eine eigene Meinung haben. Das ist das gute Recht von Herrn Diehl. Hier geht es aber um eine üble Beleidigung von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg und aller deutschen Soldaten", so Krings weiter. Er fragt: "Wie wollen die Grünen diese Äußerung den Soldaten und ihren Angehörigen aus Mönchengladbach und jenen im JHQ erklären, die teilweise selbst schon in Afghanistan im Einsatz sind?"

Diehl selbst twitterte danach munter weiter und verteidigte sich im Internet-Portal. "Gegen den Truppenbesuch habe ich im übrigen nichts, sondern gegen die Aufzeichnung einer Talkshow im Besatzungsgebiet", heißt es da. Wenig später verkündete Diehl wieder über "Twitter": "So, geh jetzt richtig Politik machen. Statt alberner Pressemitteilungen." Der 28-jährige Student (Linguistik und Geschichte) ist seit gut drei Jahren bei den Grünen aktiv und wurde bei der Kommunalwahl 2009 in den Rat gewählt. Er war gestern für eine persönliche Stellungnahme nicht zu erreichen.

(RP)
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