Mönchengladbach Integrationsrat lehnt radikale Islamschule ab

Mönchengladbach · Bei der Sitzung des Integrationsrates am Donnerstag berichtete Klaus Schmitz, Integrationsbeauftragter der Stadt, über die Geschehnisse in Eicken. Zahlreiche Anhänger, sowohl der Bürgerinitiative als auch des Vereins "Einladung zum Paradies" (EZP), hörten von der Besuchertribüne im Rheydter Ratssaal dem Vortrag zu.

Darin appellierte Schmitz an die beiden Gruppen und alle anderen Parteien, keine Zuspitzungen zu betreiben. Schmitz sagte, dass letztlich nur eine gerichtliche Entscheidung eine Lösung im Streit um die Islamschule bringen könne.

Nach dem Vortrag äußerten sich mehrere Ratsmitglieder positiv zum Vortrag. Nachdem jedoch Peter-Johann Steier (Liste Yüksel) auch seine persönliche Meinung gegen die Salafisten in Eicken äußerte, wurde die Sitzung unterbrochen. Anschließend verlas Vorsitzende Gülistan Yüksel (SPD) eine einstimmig beschlossene Stellungnahme des Rates "zur Situation in Eicken".

Darin heißt es: "Der Integrationsrat unterstützt alle Maßnahmen, die der Verständigung und Toleranz dienen und lehnt extremistische Gruppierungen ausdrücklich ab."

Udo Blank (CDU), stellvertretender Integrationsratvorsitzender, sagte am Rande der Sitzung: "Ich appelliere an den Verfassungsschutz, schnell zu gründlichen Ergebnissen zu kommen, um darüber entscheiden zu können, ob ein Verbotsverfahren gegen den Verein EZP möglich wäre. Denn die Einschränkungen der Moscheenutzung nach Baurecht sind nur Notlösungen."

Am Freitag wird der Verein EZP ab 14 Uhr auf dem Eickener Markt wieder das Freitagsgebet verrichten. Im Anschluss, ab 17 Uhr, hat die Bürgerinitiative einen Demonstrationszug vom Marktplatz zum Stadttheater angemeldet. Nächsten Freitag, am 24. September, wird die Bürgerinitiative ab 14 Uhr eine Mahnwache auf dem Platz veranstalten. Pikant ist: Normalerweise findet dann auch das EZP-Freitagsgebet statt.

(RP)
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