Tierheim Mönchengladbach Jack-Russell-Mix Mambo: verwahrlost und entsorgt

Mönchengladbach · Jack-Russell-Mischling Mambo wurde am späten Dienstagabend von der Mönchengladbacher Feuerwehr gefunden und ins Tierheim gebracht. Alleine und extrem verwahrlost irrte der Hund über die Vitusstraße in der Gladbacher Innenstadt.

Tierheim Mönchengladbach: Jack-Russell Mambo wird aufgepäppelt
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Mitarbeiter des Tierheims suchen nach seinem Besitzer.

Dass Jack-Russell-Mischling Mambo kein besonders fürsorgliches Zuhause hatte, ist dem Rüden deutlich anzusehen: kahle Stellen an der Brust und den Hinterläufen, die Ohren völlig vereitert und entzündet und ein deutlich sichtbarer Tumor am After weisen auf ernste Erkrankungen hin, die weitgehend unbehandelt sind. Ein Fall von Verwahrlosung, der auch die Mitarbeiter des Mönchengladbacher Tierheims erschüttert. "Mambo ist absolut lieb und zutraulich - und das trotz seines schlimmen Zustands. Das geht uns sehr nahe", sagt Tierheimleiterin Jasmin Dickmanns mit Blick auf den Rüden.

Feuerwehr fand Mambo

Die Feuerwehr Mönchengladbach hatte den Hund am Dienstag an der Vitusstraße entdeckt: ­alleine irrte der Hund über die Straße. Da rund um die Fundstelle kein Besitzer ausfindig gemacht werden konnte, brachten die Beamten das Tier ins Tierheim Am Hülserkamp. Hier wird Mambo - so haben ihn die Mitarbeiter genannt - aufgepäppelt.

"Neben dem Tumor, der in jedem Fall operiert werden muss, hat der Tierarzt auch Hautmilben festgestellt", erklärt Dickmanns. Bei den Milben handelt es sich um nicht sichtbare Parasiten, die sich unter die Haut fressen und erhebliche Schäden anrichten. Rötungen, Entzündungen und Fellverlust können die Folgen sein, wenn die Milben unbehandelt bleiben. Da Mambo gleich mehrere kahle Stellen hat, ist eine mehrwöchige Therapie mit Spritzen, speziellen Bädern und Cremes nötig, um die Parasiten los zu werden. Auch Kontakt zu anderen Tieren ist dem Vierbeiner untersagt. Die Ansteckungsgefahr ist noch zu groß.

Doch so weit hätte es laut Dickmanns nicht kommen müssen. Werden die Milben rechtzeitig erkannt - Hunde kratzen sich dann zum Beispiel häufiger - ist der Krankheitsverlauf komplikationslos. "Vielleicht waren den Besitzern die Behandlungskosten zu hoch, oder er ist ein Opfer der Vorferienzeit", sagt Dickmanns, die selbst nur spekulieren kann, warum der zutrauliche Mischling ausgesetzt wurde. "Für uns sieht es so aus, als sei er regelrecht entsorgt worden."

Bitte um Hinweise

Deswegen bitten die Mitarbeiter um Hinweise zu Mambo. Er ist etwa sechs bis acht Jahre alt, kastriert und ein Jack-Russell-Mischling. Wer erkennt ihn wieder? Wer kennt vielleicht seinen Besitzer? Außerdem sucht Jasmin Dickmanns nach Paten, die die Behandlungskosten für Mambo unterstützen.

(ape)
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