Mönchengladbach Keine Genehmigung für zwei Moscheen

Mönchengladbach · Die Baugenehmigung für eine Islamschule an der Nordstraße musste nach einer Anwohner-Klage zurückgenommen werden. Auch die Moschee an der Mittelstraße kann vorerst nicht gebaut werden.

Gebetsräume für Muslime gibt es an der Nordstraße schon lange. Auch wenn die Moschee nach außen hin unscheinbar ist, zählt das Islamische Zentrum dort zu den drei größten in der Stadt. Vorwiegend türkischstämmige Muslime der "Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs" (IGMG) treffen sich hier zum Gebet. Weil auf dem Gelände noch Platz ist, wollte der Verein eine Islamschule bauen.

Dafür sollte eine Lagerhalle weichen, so Stadtsprecher Wolfgang Speen. Doch aus der Islamschule wird vorerst nichts. Die Baugenehmigung wurde zurückgenommen.

Nachbarn klagten

Nachbarn der Moschee an der Nordstraße hatten vor dem Verwaltungsgericht gegen die Pläne geklagt und Recht bekommen. Denn für den Bereich, in dem gebaut werden sollte, gibt es keine Nutzungsgenehmigung. Die gab es noch nie. Offenbar hatte der Vorbesitzer die Lagerhalle illegal gebaut. Dennoch ist nicht ausgeschlossen, dass die Islamische Gemeinschaft einen neuen Bauantrag stellen wird. Die Pläne sind also nicht gestorben, sondern nur auf Eis gelegt.

Ähnliches gilt für die geplante neue Moschee mit Kuppel und modernen Gebetsräumen für Männer und Frauen an der Mittelstraße. Der Verein "Masjid-Arrahman", der von Marokkanern gegründet wurde, wollte ebenfalls alte Lagerhallen für den Bau des neuen islamischen Gebetshauses abreißen lassen.

Bereits im Dezember 2010 war in der Bezirksvertretung Süd davon berichtet worden, dass dem Bauordnungsamt ein Antrag auf Umnutzung des Gebäudes an der Mittelstraße von einem bestehenden Gebetsraum, in den freitags bis zu 500 Muslime kommen, in eine Moschee vorliegt. Doch auch in diesem Fall gibt es bislang keine Baugenehmigung. Wie Wolfgang Speen mitteilte, fehlten bei dem Antrag wichtige Unterlagen. Allerdings hatte der Verein auch schon im Februar dieses Jahres erklärt, dass es zwar den Wunsch nach einer Moschee gebe, für einen zeitnahen Baubeginn aber noch das Geld fehle.

Gleichzeitig distanzierte sich "Masijd-Arrahman" deutlich von den Salafisten. Prediger wie Pierre Vogel und Sven Lau hätten in dem Gebetshaus an der Mittelstraße Hausverbot, erklärte ein Mitbegründer des Vereins.

Genehmigt wurden dagegen die Gebetsräume für das islamisch-afghanische Kultur- und Informationszentrum Am Gerstacker. Hier wurde ein Antrag auf Nutzungsänderung gestellt. Die Stadt bewilligte ihn. Die Muslime erhielten sogar die Erlaubnis, die Gebetsräume vorzeitig in Betrieb zu nehmen. Sie beten nun in einem ehemaligen Autohaus, das für diesen Zweck eigens hergerichtet wurde.

(RP/rl)
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