Mönchengladbach Kliniken sind wichtig für Wirtschaft

Mönchengladbach · Krankenhäuser sind nicht nur enorme Kostentreiber für eine Region – sie sind auch ein wichtiger Arbeitgeber. Eine Studie zeigt jetzt, dass die Wirtschaftskraft von Kliniken zu 60 Prozent in der Region bleibt. Dies gilt auch für Mönchengladbach.

 In die geplante Mutter-Kind-Klinik am Elisabeth-Krankenhaus wollen die Städtischen Kliniken 17 Millionen Euro investieren. Ein Neubau der Geriatrie wird zudem wohl um die elf Millionen Euro kosten.

In die geplante Mutter-Kind-Klinik am Elisabeth-Krankenhaus wollen die Städtischen Kliniken 17 Millionen Euro investieren. Ein Neubau der Geriatrie wird zudem wohl um die elf Millionen Euro kosten.

Foto: kn

Die Zahlen sprechen für sich: Bei den Städtischen Kliniken, also dem Elisabeth-Krankenhaus und der Hardterwald-Klinik, arbeiten 1100 Menschen; im Jahr 2010 haben die Kliniken 76 Millionen Euro Umsatz und 3,6 Millionen Euro Gewinn gemacht. Damit bewegen sich die Krankenhäuser – und zwar nur die Städtischen – auf einer ähnlichen Ebene wie Unternehmen wie SMS Meer (1400 Beschäftigte) und Scheidt & Bachmann (1970 Mitarbeiter).

 Horst Imdahl, Geschäftsführer der Städtischen Kliniken

Horst Imdahl, Geschäftsführer der Städtischen Kliniken

Foto: isa raupold

Bedeutung nimmt zu

"Tatsächlich gehören wir in der Stadt zu den größten Arbeitgebern", erklärt der Geschäftsführer der Städtischen Kliniken, Horst Imdahl. Die Bedeutung der Krankenhäuser für die Wirtschaft in der Region ergibt sich aber nicht nur aus der Zahl der Beschäftigten, obwohl rund 50 Millionen Euro des Umsatzes für Personal ausgegeben wird. "Die Klinik beeinflusst natürlich auch das Umfeld: Wir kaufen die Lebensmittel in der Stadt, ziehen niedergelassene Ärzte als Berater hinzu", erklärt Imdahl.

Hinzu kommt, dass viele Ärzte und Pflegemitarbeiter aus der Region stammen. "Durch die Hochschulen in Düsseldorf, Aachen, Essen", zählt Imdahl auf, "haben wir auch viele qualifizierte Ärzte, die in der Gegend bleiben wollen. Wir sind sehr daran interessiert, die Leute zu beschäftigen." Er kann allerdings nicht beziffern, wie viel der Wirtschaftskraft einer Klinik in der Region bleibt.

Eine Idee davon vermittelt jetzt eine Untersuchung des Zweckverbands der Krankenhäuser Südwestfalen. Die zeigt: Von der Wirtschaftskraft einer Klinik bleiben 60 Prozent in der Region, von der Beschäftigungswirkung sogar 70 Prozent. "Bei Autoherstellern bleiben gerade einmal 15 Prozent des Umsatzes in der Region", sagt der Geschäftsführer des Zweckverbands, Thomas Köhler. Auch die Beschäftigungswirkung sei geringer.

Durchgeführt wurde die Studie von Peter Letmathe, Professor für Betriebswirtschaftslehre an der RWTD Aachen. "Grundsätzlich glauben wir, dass die Studie repräsentativ für ganz Deutschland ist und wir auch für die rheinische Region ähnliche Ergebnisse erhalten", sagt Letmathe. Er ist sich sicher, dass in Zukunft die Bedeutung des Krankenhaus- und Pflegebereichs sogar noch deutlich zunehmen wird. Nicht zuletzt durch den demografischen Wandel. Und noch ein weiterer Punkt macht Krankenhäuser wie das Eli zu einem attraktiven Partner: Baumaßnahmen. "Wir planen ja für die kommende Zeit zahlreiche neue Gebäude und Erweiterungen", sagt Imdahl. In die Mutter-Kind-Klinik werden zum Beispiel 17 Millionen Euro investiert. Der geplante Neubau der Geriatrie wird wohl um die elf Millionen Euro kosten. Für die Energiesanierung und den Einbau des Blockheizkraftwerks hat die Klinik drei Millionen Euro benötigt. Wie viel für die Erweiterung des Haupthauses ausgegeben wird, kann Imdahl noch nicht abschätzen. Diese Summen bleiben jedoch nicht zwangsläufig in der Region: "Wir sind ja ein öffentlicher Arbeitgeber, daher müssen wird solche Bauprojekte deutschlandweit ausschreiben", erklärt Imdahl.

(RP)
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