Mönchengladbach Kreisbau will Rheydter Hauptbahnhof umbauen

Mönchengladbach · Die Deutsche Bahn AG will sich vom Rheydter Hauptbahnhof trennen und ihn der Stadt verkaufen. Sollte die Stadt dem Deal zustimmen, will die Giesenkirchener Kreisbau die Immobilie anschließend um- und ausbauen.

 Die Deutsche Bahn AG will sich vom Rheydter Hauptbahnhof trennen und ihn der Stadt verkaufen.

Die Deutsche Bahn AG will sich vom Rheydter Hauptbahnhof trennen und ihn der Stadt verkaufen.

Foto: Ilgner

Dies verkündete am Mittwoch der Aufsichtsratsvorsitzende der städtischen Wohnungsbaugesellschaft, der SPD-Ratsherr Hans-Henning Haupts. "Die Kreisbau wird dann ihren Hut in den Ring werfen und hat sich bereits mit einem Ausbau beschäftigt", sagte Haupts bei der Bilanzpressekonferenz.

Nur noch ein Haltepunkt

Kreisbau-Vorstand Hans-Jürgen Meisen sieht gute Chancen, dass die Gesellschaft den Zuschlag bekommt: "Wir sind historisch eine Rheydter Gesellschaft und haben einen großen Wohnungsbestand in Rheydt. Und wir haben Ideen, wie wir den Bahnhof entwickeln können." Eine davon ist, den Außenbereich noch gezielter in die weitere Planung einzubeziehen und zu nutzen. Eine Auswirkung hätte ein Verkauf des Gebäudes an die Stadt: Der Hauptbahnhof würde dann seinen Status verlieren und wäre letztlich nur noch ein Haltepunkt — was er faktisch jetzt schon ist.

Für Rheydt wäre diese Lösung vermutlich nicht einmal die schlechteste. Denn von dem Ruf, einzige Stadt Deutschlands mit zwei Hauptbahnhöfen zu sein, konnte sich Mönchengladbach schon lange nichts mehr kaufen. Im Gegenteil: Während die Deutsche Bahn AG den Gladbacher Hauptbahnhof bis zum Beginn der Frauenfußball-Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr für rund 5,5 Millionen Euro sanierte, war sie an einer Renovierung ihrer Rheydter Immobilie seit Jahren nicht mehr interessiert. Alle Versuche von Mönchengladbacher Politikern und OB Norbert Bude, die Bahn in dieser Hinsicht zu einem Umdenken zu bewegen, sind gescheitert.

So abwegig ist die Vorstellung nicht, dass eine städtische Wohnungsbaugesellschaft in die Bresche springt. In der Nachbarstadt Viersen hat ein privater Bauträger den dortigen Bahnhof kräftig modernisiert und den ehemaligen Schandfleck zu einem Schmuckstück gemacht. Hier gibt es aber immer wieder Querelen zwischen der Stadtverwaltung Viersen und dem privaten Bauträger über Aufsicht und Pflege des Gebäudes. Dies könnten die Gladbacher mit dem Kreisbau-Modell umgehen.

(RP/ac)
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