Mönchengladbach Leco blickt ins Detail

Mönchengladbach · Geräte der Leco Instrumente GmbH können kleinste Spuren eines Bestandteils nachweisen. Damit wurden zuletzt auch gesundheitsschädigende Substanzen in Bubble Tea gefunden. Ihren Sitz hat die Tochter einer US-Firma in Güdderath. Der RP zeigte sie, was dem Auge sonst verborgen bleibt.

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Ein Ausschlag auf dem Bildschirm des Massenspektrometers macht die Wissenschaftler stutzig. Rot zeigt das Gerät eine Besonderheit in der Zusammensetzung der Probe an — sie sind auf etwas gestoßen. Das Gerät kann kleinste Spuren eines Bestandteils in beispielsweise Lebensmittelproben nachweisen.

Ob Kohle-, Stahl- oder Lebensmittelindustrie — die Produktentwicklung und Qualitätskontrolle erfordern genaueste Messverfahren. Seit vielen Jahren gehört die Leco Corporation aus den USA zu den weltweit führenden Unternehmen in der Elementaranalytik. Am deutschen Standort der Tochtergesellschaft Leco Instrumente in Güdderath werden Kunden nicht nur über die neueste Technik informiert, sondern werden auch in die Bedienung der hochkomplexen Geräte eingeführt.

Unternehmen mit Tradition

Die Leco Corporation wurde 1936 in Saint Joseph im Bundesstaat Michigan, USA, gegründet. Bis heute ist das Unternehmen in Familienhand. Neben Geräten zur Analyse von Elementaranteilen in organischen und anorganischen Stoffen wurden mit den Jahren auch noch die Bereiche Metallographie und Separation Science in das Unternehmensprofil aufgenommen. Seit 1968 gibt es Niederlassungen in Deutschland, 1999 wurde Mönchengladbach deutscher Standort. Dafür sprach die Nähe zum europäischen Lager in Geleen in den Niederlanden. Auch die Nähe zum Ruhrgebiet und damit einigen großen Kunden kam der Tochtergesellschaft Leco Instrumente entgegen.

"Zu unseren Kunden zählen Unternehmen wie ThyssenKrupp, Alcoa und Audi", sagt Geschäftsführer Dr. Michael Soll. "Wir haben jedoch um die 8000 Kontakte in unserer Kartei." Im Bereich Elementaranalytik beherrscht Leco mit einem Anteil von 70 bis 80 Prozent den Markt, vom Mönchengladbacher Standort aus werden etwa 15 Millionen Euro Jahresumsatz gemacht.

Leco exportiert besonders nach Österreich, in die Schweiz, Benelux-Staaten und den Mittleren Osten. "Bei Unternehmen stehen wir aufgrund unserer Erfahrung meist ganz oben auf der Einkaufsliste", sagt Soll. Die Zusammenarbeit mit vielen Universitäten wie etwa der RWTH Aachen und dem renommierten Max-Planck-Institut bestätigt den guten Ruf, erklärt der Geschäftsführer: "Ein Wissenschaftler, der einem anderen von einem Gerät berichtet, ist besser als jede Infobroschüre."

Leco hat etwa 15 Gerätefamilien im Portfolio, doch produziert wird in den USA erst nach Auftragseingang. Jedes Gerät wird individuell für den Kunden zusammengesetzt. Bei Preisen von bis zu mehreren 100 000 Euro ist aber noch ein bisschen mehr Service drin. "Wenn sich ein Kunde für den Kauf entschieden hat, kommen die Personen, die das Gerät schlussendlich bedienen sollen, zu einer einwöchigen Schulung zu uns", sagt Soll. Gerade im Bereich Separation Science, in dem die Geräte besonders komplex sind, sei dies sehr wichtig. "Die Kunden kommen immer wieder, weil wir Tradition mit innovativer Technologie verbinden."

(RP/rl)
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