Buchholz Mewes-Hof: Reiz des Alten bewahren

Buchholz · An die Winter seiner Kindheit erinnert sich Heinrich Gerads heute noch ganz genau. Gefroren hat er auf dem Meweshof in Buchholz, der Lehmboden machte das große Haus von 1732 immer kalt. "Sogar im Sommer mussten wir lange Unterhosen tragen", sagt Gerads und lächelt. Seit einer Weile passiert wieder etwas im Mewes-Hof: "Vom Elternhaus trennt man sich nicht so einfach."

 Dr. Heinrich Gerads und Jupp Wild im Fenster des Mewes-Hof, den die beiden gerade herrichten.

Dr. Heinrich Gerads und Jupp Wild im Fenster des Mewes-Hof, den die beiden gerade herrichten.

Foto: Detlef Ilgner

Immer am Wochenende ist der Internist in Buchholz, arbeitet mit seinem langjährigen Freund Jupp Wild an dem Hof. "Ich kenne das Haus in- und auswendig — aber Jupp muss mir hier auch ganz viel zeigen", sagt er.

Seine Frau soll auf dem Hof ein Atelier bekommen und ausstellen können, Heinrich Gerads möchte gern die Wochenenden in Buchholz verbringen. "Ich will Bäume beschneiden, Obst ernten und den Rasen mit der Sense schneiden — das ist für mich Erholung pur", sagt der Internist und seine Augen leuchten.

Ganz wichtig bei der Renovierung: "Wir möchten den bäuerlichen Charakter erhalten, das Haus funktionstüchtig gestalten und an alte Funktionen erinnern." Die Patina des Alten möchte der gebürtige Buchholzer bewahren. Dazu gehört für den Mediziner auch, alte, noch vorhandene Materialien zu berücksichtigen.

Handwerker bessern die Dächer aus, erneuern Böden, frischen die Lehmwände auf, bessern die Türen, die zu den Ställen führen, aus. Wärmedämmung und Heiz-Systeme werden auf den neuesten Stand gebracht. Altes will Heinrich Gerads mit Neuem verbinden. In einem Jahr will Gerads fertig sein mit der Renovierung seines Elternhaus. In dem es dann ganz sicher nicht mehr immer kalt ist.

(RP)
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