Mönchengladbach Minister schwitzt in Gladbach

Mönchengladbach · Im Grenzlandstadion trafen sich am Mittwoch rund 150 Führungskräfte der NRW-Polizei zu einem Sporttag. Einige machten das Deutsche Sportabzeichen. Gladbachs Polizei kooperiert im Sportbereich künftig mit Krefeld.

 Im Grenzlandstadion trafen sich am Mittwoch rund 150 Führungskräfte der NRW-Polizei zu einem Sporttag.

Im Grenzlandstadion trafen sich am Mittwoch rund 150 Führungskräfte der NRW-Polizei zu einem Sporttag.

Foto: Ilgner

Beim Start steht Ralf Jäger noch ganz vorne. Die Startnummer 1 prangt auf der Brust des Innenministers, beim Countdown zum Startschuss witzelt er noch: "Bitte alle in dieselbe Richtung laufen!" und: "Gibt's 'ne Abkürzung?"

Den Pulk hinter ihm — Polizeipräsidenten, Landräte und weitere Führungskräfte der Landespolizei — bringt der 50-Jährige damit aber nicht dauerhaft aus der Konzentration. Nach einer halben von insgesamt zwölfeinhalb Runden im Grenzlandstadion ist der drahtige SPD-Politiker bereits an das Ende des rund 20-köpfigen Feldes zurückgefallen. 5000 Meter können weit sein, verdammt weit.

Hoher Altersdurchschnitt

Jäger hat jedoch eine ziemlich gute Entschuldigung: "Seit einiger Zeit habe ich ,Rücken'." Deswegen könne er zu seinem Leidwesen auch nicht am nachmittäglichen Fußballspiel teilnehmen. Das Deutsche Sportabzeichen, das viele seiner Kollegen an diesem Tag anpeilen, habe er ohnehin bereits letzten Sommer absolviert, insgesamt bereits elfmal.

Überhaupt steht an diesem Tag nicht die Leistung im Mittelpunkt, sondern die Tatsache, dass die Polizisten gemeinsam Sport treiben. "Wie in fast allen Berufsgruppen steigt auch bei der Polizei der Altersdurchschnitt. Gleichzeitig stellt der Beruf extrem hohe Ansprüche an die Physis", erklärt Jäger die Motivation für das Sportfest, das gestern in dieser Form erstmalig stattfand.

Mit einem Sport-Erlass, der so genannten Dienstvereinbarung für ein betriebliches Gesundheitsmanagement, hat Jäger im vergangenen Herbst selbst dafür gesorgt, dass bei der Polizei mehr Wert auf Sport und Gesundheit gelegt wird als vorher. Unter anderem erlaubt die Verordnung den Polizisten, drei Stunden im Monat innerhalb der Dienstzeit zu trainieren. "Und natürlich muss man das auch vorleben", sagt der Minister.

Gladbachs Polizeipräsident Hans-Hermann Tirre konzentrierte sich gestern aufs Kugelstoßen, sein Düsseldorfer Amtskollege Herbert Schenkelberg sah beim Sprint, beim Hochsprung und beim Schwimmen vorbei.

Auch Randsportarten wie Steinstoßen und Schlagballwerfen wurden angeboten, zudem ein Schnupperkurs für Nordic Walking. Wuppertals Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher ist da, Viersens Landrat Peter Ottmann ebenfalls, auch Bonns Polizeipräsident Wolfgang Albers wagt sich auf die Tartanbahn. Am Rande der Veranstaltung unterzeichneten die Polizeibehörden Mönchengladbach und Krefeld eine Kooperationsvereinbarung zum Thema Sport.

"Dadurch sparen wir zum einen Ressourcen — und zum anderen können wir insgesamt mehr Angebote bereithalten", sagt Hauptkommissar Eric Block, Sportbeauftragter im Gladbacher Präsidium. Denn nicht jede Behörde hat jedes Sportgerät, Viersen hilft Gladbach etwa mit Schwimmzeiten, Gesundheitsseminare werden behördenübergreifend angeboten. "Mönchengladbach hatte schon Kooperationen mit Viersen und Neuss, für uns ist es die erste dieser Art", sagt Krefelds Sportbeauftragte Ulrike Guder.

(RP)
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