Mönchengladbach Mitten im Keks-Paradies

Mönchengladbach · Für zwölf Leser der Rheinischen Post öffnete die Feinbäckerei Esser in Buchholz die Türen ihrer Backstube. Sie erhielten einen Einblick in die Produktion von Johannisbeertörtchen. Die jungen Teilnehmer zeigten ihre Begeisterung in Form eines kleinen Mundraubs.

Vivian (sechs Jahre alt) hat vor Staunen den Mund offen, Torges (sieben) Augen werden immer größer. Auf Augenhöhe der beiden Kinder purzeln Johannisbeertörtchen mit Schokoglasur in den Karton. Eine Leckerei nach der anderen kippt vom Band in die Luft, um mit einem dumpfen Laut in dem mit Folie ausgelegten Karton zu landen. Vivian und Torge stehen mitten im Keks-Paradies. Zusammen mit zehn weiteren RP-Lesern durften sie einen Blick in die Produktion der Feinbäckerei Esser in Buchholz werfen.

Bevor die Besucher in die Keksfabrik dürfen, müssen sie Hygienemäntel und Haarhauben anziehen. Ausnahmsweise hat Junior-Chefin Sabina Groß (42) für die RP-Leser die Tür in die Backstube geöffnet. "Das machen wir wegen der strengen Hygienevorschriften eigentlich nicht mehr", sagt sie. Auf dem Tisch stehen Teller mit Plätzchen. Appetit-Happen für die Besichtigung.

Wie in der Weihnachtsbäckerei

Ein Aroma-Gemisch nach gebackenem Mürbeteig, Schokolade und Marmeladefüllungen kitzelt in der Nase. In der ersten Halle der Fabrik, die sich im Gebäude und auf dem Schulhof der ehemaligen Buchholzer Dorfschule befindet, stehen die Maschinen still. Die Gebäck-Chargen sind sauber gestapelt und beschriftet. Das muss sein, weil bei Problemen genau zurückverfolgt werden muss, welche Butter- oder Zucker-Charge verwendet wurde.

"Ich hätte mir das viel automatisierter vorgestellt", sagt Annette Christel. "Es ist sehr viel Handarbeit hier." An den Maschinen werden Waffelröllchen in Schienen gelegt, die in der Überzugmaschine verschwinden. Michael Esser, der 19-jährige Enkel von Firmengründer Jürgen Esser schneidet Streuselkuchen mit Kirschmarmelade-Füllung in mundgerechte Stücke.

Erinnerungen an die Weihnachtsbäckerei der Kindheit werden an den Rührmaschinen hergestellt. "Guck mal, wie groß das Butterstück ist", ruft Vivian ihrer Mutter zu und zeigt in die Schüssel, die ihr bis zur Brust reicht. "So ein großes Stück Butter habe ich noch nie gesehen." Auch die Menge an Eiern und Zucker übersteigt eindeutig die haushaltsübliche Menge.

Der Mürbeteig, der daraus geknetet wird, ist für die Johannisbeertörtchen bestimmt. "Die mag ich am liebsten", sagt Christine Manthei. Die 13-Jährige ist mit ihrem Vater gekommen. Jetzt sieht sie zu, wie der Mürbeteig zu kleinen Törtchen auf das Band gespritzt wird und wenige Zentimeter weiter ein dicker Tropfen Johannisbeermarmelade in dessen Mitte landet. Am Ende des Produktionsbands sind die Törtchen abgebacken, mit Schokolade unterspritzt und essfertig. Nun darf jeder von den fruchtigen Keksen probieren. Dass ein Plätzchen übrig ist, bleibt nicht unbemerkt. Im Vorbeigehen verschwindet die Leckerei schnell in Torges Mund.

Zum Abschied nehmen die Gäste ein Stück Feinbäckerei Esser mit nach Hause: Mit Edel-Butterspekulatius und Schokogebäck gibt es einen kleinen Vorgeschmack auf Weihnachten.

(RP)
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