Mönchengladbach NEW erneuert ein Zehntel der Busflotte

Mönchengladbach · Sie sind mit modernster Technik zur Abgasreduzierung und Energierückgewinnung ausgestattet: Für 5,5 Millionen Euro hat die NEW 22 neue Busse gekauft. Leichter sind sie jedoch nicht. Das Pflaster der Hindenburgstraße leidet also weiter.

 Für 5,5 Millionen Euro hat die NEW 22 neue Busse gekauft.

Für 5,5 Millionen Euro hat die NEW 22 neue Busse gekauft.

Foto: NEW AG

20 Mal um die Welt — bis zu 800 000 Kilometer — fährt ein typischer Linienbus der NEW, bis er ausgemustert wird. 22 dieser Busse aus den Baujahren 1999 bis 2002 — immerhin ein Zehntel der gesamten Flotte — haben's jetzt hinter sich: Sie wurden ersetzt. Durch zwölf Gelenk- und zehn Solo-Busse der neuesten Generation. Und die haben es in sich. "Wir haben die modernsten und abgasfreundlichsten Omnibusse Europas eingekauft", sagt Dieter Harre, Leiter der NEW-Verkehrsbetriebe. Die Modelle des Herstellers Evobus, einer 100-prozentigen Daimler-Tochter, erwiesen sich bei der europaweiten Ausschreibung als die wirtschaftlichsten.

Sie erfüllen schon jetzt die Abgasrichtlinie Euro 6, die ab 2014 gilt. Zudem verfügen sie über ein so genanntes Rekuperationsmodul, mit dem der Strom, der beim Fahren erzeugt wird, gespeichert werden kann. "Dadurch wird der Kraftstoffverbrauch reduziert, weil die Elektronik die benötigte Energie nicht aus dem Kraftstoff, sondern aus dem rückgewonnenen Strom bezieht", sagt NEW-Prokurist Leo Hönig. Benötigten die alten Modelle 50 bis 60 Liter auf 100 Kilometer, sollen es bei den neuen rund 40 sein. "Mönchengladbach ist eine der ersten Städte, die uns bei diesen Modellen das Vertrauen schenkt", sagt Tammo Voigt, Verkaufsleiter bei der ÖPNV-Sparte von Mercedes Benz.

5,5 Millionen Euro investiert die NEW; 20 der neuen Busse wechseln in den Mönchengladbacher, zwei in den Viersener Bestand. "Ein Solo-Bus schlägt mit 200 000 Euro, ein Gelenkbus mit rund 280 000 Euro zu Buche", sagt Wolfgang Opdenbusch, Leiter der Viersener Verkehrsbetriebe. Gemäß des neuen gemeinsamen Auftritts der beiden Bussparten ist das Innen- und Außendesign identisch. "Das petrolgelbe Außendesign der ehemaligen Niederrheinwerke wird sukzessive aus dem Viersener Straßenbild verschwinden", sagt Opdenbusch.

Innen wird erhöhter Wert auf Sicherheit gelegt: Der Fahrer sitzt höher als in den alten Modellen, hat den Fahrgastraum besser im Blick. Auch kann er, im Falle eines Angriffs, besser als bisher aus der Fahrerkabine entkommen. Vier Kameras in Solo- und sechs in Gelenkbussen nehmen Bilder auf, die 24 Stunden lang gespeichert werden. Alle Busse sind mit einem elektronischen Fahrscheinkontrollsystem ausgestattet und selbstredend, wie alle 230 Busse der NEW-Flotte, vollständig barrierefrei.

Nur eines sind die neuen Busse nicht: leichter. "Zwar gibt es Tendenzen, immer mehr Kunststoffteile in der Außenhaut zu verarbeiten, aber bisher macht sich das gewichtstechnisch nicht bemerkbar", sagt Opdenbusch. Auch die als "Bus of the Year 2013" gekürten Evobus-Modelle namens Citaro werden also weiter dafür sorgen, dass das Pflaster auf der Hindenburgstraße mit schöner Regelmäßigkeit ausgetauscht werden muss.

Und was geschieht eigentlich mit den Bussen, die es hinter sich haben? Die gibt die NEW zumeist en bloc an einen Großhändler aus Süddeutschland ab.

(RP)
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