Mönchengladbach Pause machen fördert die Gesundheit

Mönchengladbach · Beim dritten Gesundheitskongress der AOK erklärten Experten, wie am Arbeitsplatz etwas für die Gesundheit getan werden kann. Ganz wichtig sind regelmäßige Pausen, gute Arbeitsbedingungen und gesunde Ernährung.

 Der Arbeitsplatz kann zum Trimmgerät werden.

Der Arbeitsplatz kann zum Trimmgerät werden.

Foto: dpa-tmn / Detlef Ilgner

Studien haben es gezeigt: Je zufriedener ein Arbeitnehmer mit seinem Beruf ist, desto seltener ist er krank. Daher ist es für Unternehmer wichtig, ein angenehmes Arbeitsklima zu schaffen und auf die Bedürfnisse der Angestellten zu achten. Zusätzlich können Chefs etwas für die Gesundheit ihrer Mitarbeiter tun. "Führungskräfte sollten darauf achten, dass der Stress nicht zu hoch wird", sagte Gregor Mertens. Der stellvertretende Leiter des Instituts für betriebliche Gesundheitsförderung erklärte beim Gesundheitskongress der AOK deshalb, wie Stress abgebaut werden kann. Das geht zum Beispiel mit Sport. Denkbar sei daher, dass in Büros Laufbänder aufgestellt werden. Höhenverstellbare Schreibtische fördern die Gesundheit des Rückens. Ein Vorbild seien auch andere Länder, in denen die Belegschaft einen Mittagsschlaf einlegt.

Beim Gesundheitskongress der AOK hielten Professor Ingo Froböse (links) und Gregor Mertens Vorträge über Gesunderhaltung am Arbeitsplatz.

Beim Gesundheitskongress der AOK hielten Professor Ingo Froböse (links) und Gregor Mertens Vorträge über Gesunderhaltung am Arbeitsplatz.

Foto: dpa-tmn / Detlef Ilgner

Einer, der Erfahrung mit Gesundheitsvorsorge hat, ist Helmut Wallrafen-Dreisow. Der Geschäftsführer der Sozial-Holding verriet, dass jeder seiner 900 Angestellten jeden Tag einen Apfel geschenkt bekomme. Neben den Äpfeln haben sich auch die Dienste einer Masseurin durchgesetzt. Sie tingelt durch die Einrichtungen der Sozial-Holding und massiert die Angestellten. Außerdem können die Bediensteten Sport treiben. In einigen Altenheimen gibt es Krafträume, die auch von Angestellten genutzt werden. "Sie werden immer mehr in Anspruch genommen. Auch von den Senioren", sagte Wallrafen-Dreisow. Zusätzlich gibt es jedes Jahr einen Gesundheitstag und einen Firmenlauf. "Pro Mitarbeiter investieren wir jedes Jahr rund 300 Euro für Gesundheit", sagte er.

Ganz wichtig sind auch Pausen. Warum das so ist und wie sie sinnvoll genutzt werden können, erklärte Professor Dr. Ingo Froböse von der Sporthochschule Köln. Das beste Beispiel sei der Fußball. Der Stab der Personen, die sich in der Halbzeitpause um die Spieler kümmern, werde immer größer. "Spitzensportler sind auch nur Menschen, die ihrem Beruf nachgehen", sagte Froböse. Wichtig sei, zwischen Regeneration und Erholung zu unterscheiden. Regeneration bedeute eine kurzfristige Entspannung. Erholung sei dagegen langfristig. Daher brauche der Mensch Urlaub, um die Kraftreserven wieder aufzufüllen. "Wer keine Pausen macht, wird schlechter", sagte Froböse.

Im Fußball beginne die Regenration direkt nach einem Spiel mit dem Auslaufen der Spieler. "So wird die Belastung langsam runtergefahren. Wenn man schlagartig nichts mehr tun würde, versteht das der Körper nicht", erklärte Froböse. Ein zusätzlicher Faktor sei gesunde Ernährung. An diesem Punkt hapere es in vielen Unternehmen. Zu bedenken sei in der Wirtschaft auch, wann welche Aufgaben erfüllt werden. "Zwischen 10 und 12 Uhr und zwischen 15 und 17 Uhr sind wir am belastbarsten", sagte der Experte. Die Pausen dienten dazu, diesen Zustand aufrechtzuerhalten.

Ein großer Fehler sei es, im Urlaub überhaupt nichts zu tun. " Wer im Beruf sehr gefordert wird, für den empfiehlt sich ein Aktivurlaub. Wer gar nichts tut, der fällt im Urlaub in ein Loch", warnte Froböse.

(cli)
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