Mönchengladbach Privater Securitydienst gegen Einbrecher

Mönchengladbach · Großheide, Hockstein, Bunter Garten – immer mehr Nachbarschaften denken darüber nach, gemeinsam eine Security-Firma zum Schutz vor weiteren Einbrüchen zu engagieren. Am 27. Juni gibt es ein dazu einen Informations-Abend.

Mönchengladbach: Privater Securitydienst gegen Einbrecher
Foto: Raupold, Isabella (ikr)

Großheide, Hockstein, Bunter Garten — immer mehr Nachbarschaften denken darüber nach, gemeinsam eine Security-Firma zum Schutz vor weiteren Einbrüchen zu engagieren. Am 27. Juni gibt es ein dazu einen Informations-Abend.

Jeden Tag passiert es in der Stadt zwei- bis dreimal. Einbrecher dringen gewaltsam in Wohnungen und Häuser ein, durchsuchen Räume, durchwühlen Kleider, und manchmal bedrohen sie auch die anwesenden Bewohner. Privilegierte Wohngegenden werden von Banden oft professionell ausbaldowert. Besonders groß war der Schock, nachdem in Großheide ein 61-Jähriger von Einbrechern niedergeschlagen wurde. Zuvor war er gezwungen worden, den Tresor zu öffnen. Spätestens seitdem ist der Ruf nach mehr Sicherheit da, und viele sind bereit, dafür zu zahlen.

Auch Unternehmerin Renate Schaffrath hat auf ihrem Grundstück bereits Verdächtige entdeckt, die sich alle Eingänge ihres Hauses ansahen. Als sich dann noch die Einbruchserfahrungen in ihrem Bekannten- und Freundeskreis häuften, ging sie mit der Idee an die Öffentlichkeit, dass Nachbarschaften gemeinsam private Sicherheitsdienste zur Abschreckung von Einbrechern engagieren könnten. Die Resonanz war groß. "Nach dem Bericht in der Rheinischen Post stand das Telefon nicht mehr still, und auch das Handy machte auf immer neue elektronische Nachrichten aufmerksam", berichtet Renate Schaffrath. Ihr zeigt das, dass die Besorgnis bei Bürgern und das Bedürfnis nach mehr Sicherheit aktuell so groß wie selten zuvor sind. "90 Anwohner — viele aus dem Bunten Garten — haben sich schon bei mir gemeldet. Sie sind an dem Sicherheitskonzept für Nachbarschaften sehr interessiert", sagt Renate Schaffrath. Etliche seien darunter, die bereits traumatische Erlebnisse durch Einbrüche machen mussten. "Ich war selbst erschreckt, wie viele das sind", berichtet die Geschäftsfrau.

Weil das Interesse an mehr Sicherheit Interessierte so groß ist, lädt Renate Schaffrath als Initiatorin für den 27. Juni, 19 Uhr, zum "Sicherheitsgipfel" ins Möbelhaus Schaffrath ein. Zusammen mit Vertretern von der bereits bestehenden Bürgerwehr Großheide, vom Security-Dienst Schmitz und von der Polizei soll über die Kriminalitätssituation im Bunten Garten und in weiteren betroffenen Stadtteilen sowie über Möglichkeiten privat organisierter Abwehr und Abschreckung informiert werden. Bodo Schmitz, Geschäftsführer von "Schmitz Security", hat laut Renate Schaffrath für die Nachbarschaft im Bunten Garten ein "ausgefeiltes Sicherheitskonzept" ausgearbeitet. Im Grobem umfasst es die regelmäßige Präsenz vor Ort mit Sicherheitskräften und Firmenfahrzeugen, die Ansprache von auffälligen Personen, eine erweiterte Bewachung, wenn Anwohner nicht zu Hause sind, aber auch das schnelle Eintreffen der Sicherheitskräfte im Alarm- und Bedarfsfall. Wie Renate Schaffrath und Bodo Schmitz versichern, sind ihnen bei dem Konzept vor allem die Zusammenarbeit mit den Behörden und größtmögliche Transparenz wichtig.

Laut Bodo Schmitz entspricht der Preis der zusätzlichen Sicherheit ungefähr den Kosten eines Telefon- und Pay-TV-Anschlusses, vorausgesetzt, genügend Interessierte machen mit. Renate Schaffrath: "Wir Bürger, vor allem die Anwohner in den Stadtteilen Bunter Garten, Großheide und auch Hockstein, möchten einfach nicht weiter in Sorge leben, dass bei uns selbst oder auch bei unseren Nachbarn eingebrochen wird — oder wir vielleicht eines Tages oder nachts womöglich dem Täter gegenüberstehen." Deshalb möchte die Unternehmerin andere Bürger ermuntern, sich auf dem Sicherheitsgipfel über die Lage zu informieren und dem Projekt anzuschließen — nach dem Motto: "Gemeinsam sind wir stärker."

(RP/gre/anch)
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