Mönchengladbach Prozess: Bande soll am gesamten Niederrhein eingebrochen sein

Mönchengladbach · Wegen schweren Bandendiebstahls in 14 Fällen muss sich jetzt ein Albaner (31) vor der Zweiten Strafkammer des Mönchengladbacher Landgerichts verantworten. Doch der 31-Jährige sitzt neben der Dolmetscherin und verfolgt schweigend die Gerichts-Verhandlung. Der Angeklagte soll einer Bande angehört haben, die in der Zeit von September 2011 bis November 2011 im gesamten Niederrheingebiet dreiste Wohnungseinbrüche und Homejacking beging. Die Bande soll von Belgien aus operiert und vor allem den Bezirk der Kreisbehörde Viersen heimgesucht haben. Der Albaner, der in Untersuchungshaft ist, soll laut Anklage durch DNA-Spuren an den Tatorten überführt werden.

Solche Spuren weisen unter anderem auf einen Duisburger Fall hin, dessen Ermittlungsergebnisse gestern im Gerichtssaal verlesen wurden.

So soll die unbekannte Bande in der Nacht zum 6. Oktober 2011 in einem Duisburger Dreifamilienhaus in eine Parterrewohnung eingebrochen sein, als die Bewohnerin schlief. Die Einbrecher erbeuteten Geld und einen Autoschlüssel. Aus der Kellergarage stahlen sie das graumetallige Fahrzeug. Im November 2011 fielen in Viersen vier südländisch aussehende Männer auf, die in ein Auto stiegen und ohne Licht nach Niederkrüchten fuhren. Die Polizei wurde eingeschaltet. Die lieferte sich mit dem verdächtigen Fahrzeug eine wilde Verfolgungsfahrt nach Roermond und nach Viersen zurück. Haltezeichen niederländischer Beamter hatten die Autofahrer ungerührt missachtet. In Boisheim verlor sich die Spur der verdächtigen Männer. Doch das Fahrzeug wurde später sichergestellt. Ebenso sichergestellt wurden sowohl an diesem Fahrzeug als auch an einem anderen Wagen, der ebenfalls aus einem Einbruch stammte, zahlreiche Finger-, Fuß- und DNA-Spuren. Der schweigende Angeklagte ist in Deutschland noch nicht aufgefallen, aber in Belgien bereits zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Der Prozess wird fortgesetzt.

(RP)
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