Einen kleinen Metallfrosch für den Teich und ein Herz aus Lavendel für die Haustür trug Dagmar Baumanns schon zufrieden in zwei Plastiktüten mit sich herum. Und "ich habe gerade erst angefangen", sagte sie lachend. Die Mönchengladbacherin gehörte gestern Mittag zu den ersten Besuchern der Gartenwelt Schloss Rheydt, die kauflustig durchs Außengelände der historischen Anlage strichen. 136 Aussteller präsentieren dort noch bis Sonntag ihre Waren rund um den Garten. Zu sehen gibt es unter anderem Whirlpools, in denen das Wasser blubbert, Edelstahlgrills, in denen brennendes Holz knistert, Gartenmöbel, Pflanzen, Vogelhäuser, Windspiele, Türkränze, Steinskulpturen und Strandkörbe. Aber auch Gewürze, Weine, Senf, Schmuck, Kleidung und Lederwaren.

Tolles Ambiente

"Es gefällt mir hier sehr gut", lobte Dagmar Baumanns, nachdem sie eine erste Runde an den Ständen vorbei gedreht hatte. "Das Ambiente ist besonders toll und es gibt hier nicht nur dieses 08/15-Angebot", ergänzte die Besucherin. Bereits in den drei Jahren zuvor kam sie zur Gartenwelt. "Ich bleibe dann immer einen ganzen Tag und gehe mehrere Runden", sagte sie.

Während die Gladbacherin an den Ständen herumstöberte, begutachtete Besucherin Brigitte Heßberg einen großen Holztisch für den Garten. "Sehr schön", lobte sie, bevor sie sich nach ihrer 15 Monate alten Enkelin Ida bückte und das Kind in die Arme nahm. Ida interessiere sich bei der Gartenwelt "für alles, was bunt ist", erzählte Brigitte Heßberg. "Und für die Pfauen, die hier rumlaufen."

Aus Mühlheim an der Ruhr waren Brigitte Heßberg, ihr Mann Jörg und Ida angereist um durch die Gartenwelt zu bummeln. "Das Angebot hier ist sehr ansprechend, weil viel Handwerkskunst dabei ist", sagte die Mühlheimerin. Die Dachdecker Klaus und Udo Joormann gehören zum Beispiel zu den Handwerkern, die am Schloss Rheydt ausstellen — und ihr Können demonstrieren. Sie verschiefern an ihrem Stand die Dächer kleiner Holzvogelhäuser. Außerdem lehnt dort ein Reisigbesen.

Davor steht ein Schild, auf dem die Dachdecker für einen Euro einen Besenrundflug anbieten. "Das ist ein Gag", erklärte Klaus Joormann. Doch es gebe immer wieder Ehemänner, die für ihre Gattinnen den Besen liehen, um sie dann damit über die Schlosswege zu schicken.

Ein paar Dutzend Stände entfernt hat Künstler Oliver Ritter seine "Friedenslichter", Feuerschalen aus Eisen vom Schrottplatz, aufgebaut. Floristen zeigen selbst kreierte Blumengestecke, Designer ihre Filzmode, Feinkosthändler Leckereien aus eigener Herstellung. "40 Prozent der Aussteller sind neu", erzählte Veranstalter René Müller. Viele Anbieter stammten aus der Nähe, vom Niederrhein. Mit dem Verlauf des Eröffnungstags war Müller zufrieden: "Es läuft gut", sagte er.