Mönchengladbach Salafisten: Farbbeutel, Feuer, Verbalattacken

Mönchengladbach · Die Häuser zweier Mitglieder der Eickener Bürgerinitiative, darunter das von Sprecher Wilfried Schultz, sind in der Nacht zu Sonntag von Unbekannten mit Farbbeuteln beworfen worden.

Wie Schultz mitteilte, wurden Hauseingänge, Fassaden, Rolläden, Gehwege und Fahrzeuge beschädigt. In derselben Nacht entzündeten ebenfalls Unbekannte Abfall auf dem Gebetshof des salafistischen Vereins "Einladung zum Paradies" (EZP). Die Polizei bestätigte beide Vorfälle. "Die Anzeigen liegen vor, der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen", so ein Sprecher.

Unterdessen hat der EZP-Vorsitzende Sven Lau in einem neuen Internetvideo die Stadtspitze, den Staatsschutz und den Integrationsrat scharf angegriffen. Mit Bezug auf den RP-Artikel vom Samstag ("Einzelhandel statt Salafisten") und Äußerungen von OB Norbert Bude sowie dem CDU-Landtagsabgeordneten Norbert Post sagte Lau, das Vorgehen zeige das "wahre Gesicht" der Politik.

Höhnisch kommentierte er die Absicht, das für die Salafisten interessante Grundstück in Eicken einer Bebauungsplanänderung zu unterziehen und mit Einzelhandel zu bebauen. Im Übrigen seien in Gladbach genügend Flächen verfügbar. Sollte man nicht mehr auf dem Hof beten dürfen, "dann beten wir halt jede Woche auf dem Marktplatz und melden das jede Woche neu an."

Den Staatsschutz bezichtigte Lau, Interesse am Wohlergehen der Salafisten vorzutäuschen, in Wirklichkeit aber dem Eigentümer des Garagenhofs hinterherzulaufen, "um uns dort quitt zu werden".

Er werde die Anrufe des Staatsschutzes künftig nicht mehr beantworten, nur noch schriftlich erreichbar sein. Dem städtischen Integrationsrat warf Lau vor, "auf ganzer Linie versagt" zu haben: "Ihr habt nicht ein einziges Gespräch mit uns geführt."

(RP)
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