Mönchengladbach Salafisten-Gelände: Weg für Supermarkt geebnet

Mönchengladbach · Das eigentliche Signalwort, um das es beim Bebauungsplan-Vorentwurf Nummer 741/N geht, fällt auf 20 Seiten Beratungsvorlage und Begründung des Beschlussentwurfs nicht ein einziges Mal. Auch in der gestrigen Sitzung der Bezirksvertretung Nord kam es nicht zur Sprache.

Dennoch war allen Beteiligten klar, was sie da wohlwollend zur Kenntnis nahmen. Die geplante Stärkung des Eickener Zentrums mit Büros, Dienstleistung und Einzelhandel — klar. Aber auch den wohl letzten Akt eines unrühmlichen Kapitels der jüngeren Eickener Geschichte — der Salafisten.

Denn es geht um das Gebiet zwischen Eickener Straße, Badenstraße und der Straße Alte Weberei, wo der umstrittene radikalislamische Verein Einladung zum Paradies angesiedelt war und zeitweise eine Islamschule bauen wollte. Nachdem die Situation im Frühsommer eskalierte und die Salafisten immer mehr ins Zwielicht rückten, leitete die Stadt ein beschleunigtes Bebauungsplanverfahren ein. Mit der Aufstellung des Plans werden nun die rechtlichen Voraussetzungen dafür geschaffen, dass in dem Bereich Einzelhandel entstehen kann. Ein Investor will dort einen großen Supermarkt errichten.

Ob er das dann wirklich tun darf, entscheidet final der Planungs- und Bauausschuss. Doch die Bezirksvertreter meldeten inhaltliche Vorbehalte an: Der Markt soll nach derzeitiger Planung nur über den neuen Parkplatz an der Badenstraße erreichbar sein, nicht von der Eickener Straße. "Wir bitten die Verwaltung, auf den Investor einzuwirken, dass Letzteres zumindest für Fußgänger möglich sein wird", so Bezirksvorsteher Reinhold Schiffers.

(RP)
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