Mönchengladbach Schlechte Karten für Radstation

Mönchengladbach · Die Radstation am Hauptbahnhof Rheydt macht es vor. 200 Räder finden dort Platz. Auch am Gladbacher Bahnhof besteht Handlungsbedarf. Dort haben die Bürger keine Gelegenheit, ihre Fahrräder in sichere Obhut zu geben. Dabei ist eine Radstation hier seit Jahren geplant.

Mögliche Kosten: eine Million Euro. Etwa 200 000 Euro müsste die Stadt schultern, der Rest könnte vom Land abgedeckt werden. "Es ist aber nicht gesichert, ob wir die Mittel kriegen. Und es stellt sich die Frage, ob es nicht dringlichere Maßnahmen gibt, die sich mit weniger Geld in die Tat umsetzen lassen", sagt Herbert Pauls (CDU), Bezirksvorsteher Stadtmitte.

Neben der angespannten Haushaltslage gibt es einen weiteren Unsicherheitsfaktor: die beabsichtigte Renovierung des Bahnhofs durch die Deutsche Bahn. Ohne ein Zeitfenster, wann sie erfolgt, macht der Bau einer Radstation wenig Sinn. Die Frage ist: Kommt die Radstation überhaupt? "Unter den momentanen Gegebenheiten gehe ich davon aus, dass sie ein Luftschloss bleibt", sagt Reinhold Schiffers, SPD-Fraktionssprecher Stadtmitte.

Deshalb plädiert er dafür, anderweitig Abstellplätze für Fahrräder zu schaffen. Die Fahrradständer am Bahnhof reichen nicht aus. "Die Bürger ketten ihre Räder an allem fest, was eine halbwegs gute Diebstahlsicherung verspricht", meint Schiffers. Mit Metallbügeln, wie sie zum Anketten der Räder an der Hindenburgstraße stehen, könne man eine kostengünstige Alternative zur Radstation schaffen.

Auch Pauls plädiert dafür, Möglichkeiten zu suchen, die mit einem geringeren Aufwand verbunden sind. Dazu zählt das Schaffen eines besseren Radwegenetzes. "Es ist wichtiger, dass die Schulkinder über sichere Wege mit dem Rad zur Schule fahren können."

Ähnliche Probleme gibt es in Rheydt. "Der Radverkehr wurde in der Stadt nie ernst genommen", meint Bernd Adelt, Sprecher der SPD in Rheydt-Mitte. "Hier besteht Nachholbedarf."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort