Mönchengladbach SPD feiert Norbert Bude

Mönchengladbach · Fast 97 Prozent der erschienenen SPD-Mitglieder wählten Oberbürgermeister Norbert Bude gestern Abend zum Kandidaten für die Kommunalwahl 2009. Bude zeigte sich kämpferisch: Er will die GEM zu einer 100-prozentigen Stadttochter machen und mehr für junge Familien tun.

 Norbert Bude ließ sich bei seiner Wiederwahl als OB-Kandidat feiern.

Norbert Bude ließ sich bei seiner Wiederwahl als OB-Kandidat feiern.

Foto: Dieter Wiechmann

Gladbachs Verbraucherschützerin Hannah Masur hatte nach der Rückkehr aus Rom die Koffer noch im Auto, als sie gestern Abend auf dem Nachhauseweg an der Kaiser-Friedrich-Halle Station machte. Ihr Ziel: die Wahl von Norbert Bude als SPD-Oberbürgermeister-Kandidat für die Kommunalwahl im Juni 2009. Mit ihr waren mehr als 600 Gladbacher gekommen, die Bude zujubelten. Meist waren es SPD-Mitglieder. Aber auch zahlreiche Gäste, die Bude persönlich eingeladen hatte, waren gekommen.

Der Oberbürgermeister, seit 2004 im Amt, zeigte sich in seiner Rede kämpferisch und leidenschaftlich. Der Name seines größten Konkurrenten Norbert Post (CDU) tauchte nicht einmal auf. Die Zustimmung war riesig: 247 der wahlberechtigten 256 SPD-Mitglieder, die zum Nominierungskonvent gekommen waren, wünschten sich Bude auch nach 2009 als Oberbürgermeister in Mönchengladbach (96,5 %).

Und immer lächeln

Die mehr als 600 Besucher erlebten einen Abend, der sorgsam inszeniert war. Jungsozialisten, die knallrote Schals trugen, standen zur Begrüßung bereit. Walter Maaßen spielte mit seiner Band Jazz, die Frauen-Kabarettgruppe "FammFatall" lockerte die Stimmung weiter auf. Großformatige Fotos eines fast immer lächelnden Bude, auf eine Leinwand projiziert, machten schnell deutlich, dass bei dieser Parteitags-Sonderform nur eine Person im Mittelpunkt stehen sollte: Norbert Bude, der zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht im Saal war.

Selbst die bei traditionellen Parteitagen meist ermüdende Suche nach einer Mandats- und Zählkommission geriet da zur flotten Nummer. Und es passte wunderbar ins Bild, dass ein Mandatszähler sich kurzfristig abmeldete: Josef Pesch ist Opa geworden.

Die Hauptperson des Abends war nicht irgendwann einfach da: Bude zog im Lichtkegel eines Scheinwerfers in den Saal ein. Die Jusos in schicken Anzügen verteilten rote Rosen, der OB begrüßte Gäste und herzte innig Ehefrau Birgit und die Familie. Der erste Gruß galt dem ehemaligen Stadtdirektor Wolfgang Rombey, der heute in derselben Funktion in Aachen tätig ist und der, so Bude, ein Mitstreiter in Gladbach war, bis CDU und FDP sich gegen eine Wiederwahl aussprachen, um Bude zu isolieren.

Das war dann der Einstieg in eine klug aufgebaute Rede. Von "unsere Stadt" war zunächst besonders oft die Rede, und die enge Beziehung des Oberbürgermeisters zu den Menschen wurde ebenfalls oft herausgestellt. Die Aussagen waren eindeutig: Bude will die GEM wieder zu einer 100-prozentigen Stadttochter machen, um Müllgebühren zu senken.

Er setzt sich für den Ausbau den Flughafens ein, will mehr für Kinder, Jugendliche und junge Familien tun und die Bürger frühzeitig beteiligen, wenn es um Sport-, Schul- und Spielplatzentwicklung geht. Sein Leitspruch heißt: "Und ich will es immer noch!" Was er will? OB in Mönchengladbach bleiben.

(RP)
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