Mönchengladbach Stadtteile streiten sich um verkaufsoffene Sonntage

Mönchengladbach · Das Land erlaubt nur noch an 13 Sonntagen im Jahr Handel. Bislang sind es deutlich mehr. Nun müssen sich die Bezirke der Stadt Mönchengladbach einigen, wer verzichtet.

Wenn sich am 10. Juli die Gewerbekreise und City-Managements auf Einladung des Ordnungsamts treffen, haben sie eine Herkulesaufgabe vor der Brust. Denn aus den 20 verkaufsoffenen Sonntagen, die es in diesem Jahr in Mönchengladbach gibt, müssen sie für das kommende Jahr 13 machen. Mehr erlaubt die rot-grüne Landesregierung ab 2014 nicht mehr. Doch wer soll worauf verzichten? In Rheydt und Gladbach gibt es bislang jeweils vier Termine. Blieben für Wickrath, Rheindahlen, Giesenkirchen, Odenkirchen und Hardt zusammen nur noch weitere fünf. Die reichen aber nicht einmal, um alle Traditionsveranstaltungen in den Stadtteilen abzudecken. "Es kann nicht sein, dass die kleinen Außenbezirke gegen die große Innenstadt verlieren. Wenn wir beim Knospen- und Genussfestival und beim Brunnenfest nicht öffnen dürfen, wäre das eine Katastrophe für die Wickrather Händler", sagt Angela Rode-Zander, Vorsitzende des Gewerbekreis Wickrath. Ihre Rheindahlener Kollegin Marlies Rennartz sagt: "Ganz ehrlich: Ich habe keine Ahnung, wie das funktionieren soll."

Muss es aber. Denn Gesetz ist Gesetz, sei es auch noch so wenig willkommen. Und einigen sich die Händlervertreter nicht untereinander, muss der Rat entscheiden. Vorerst will das Ordnungsamt keinen Vorschlag unterbreiten. Wiewohl es offenbar durchaus Ideen gibt. In den Außenbezirken hält man die Weihnachtsmärkte am ehesten für entbehrlich. Und auch ein verkaufsoffener Sonntag, der parallel in mehreren Stadtteilen angeboten wird, ist für manche der Händler vorstellbar — allerdings eben auch nicht in jeder Nachbarschaftskonstellation. Sogar über einen gemeinsam organisierten Shuttle-Bus, der die Kunden von einem zum nächsten Fest bringt, denken die Gewerbekreise nach.

Der Einzelhandelsverband stellt zwar den Raum für das Treffen am 10. Juli zur Verfügung, sieht sich aber nicht in der Rolle des Vermittlers. "Wir werden unsere Position beisteuern. Aber letztlich müssen die Gewerbekreise ihre Interessen selbst ausgleichen", sagt Geschäftsführerin Nora Timmerbeil.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort