Mönchengladbach Umstellung auf Digitalfunk dauert länger

Mönchengladbach · Die Umstellung des Polizeifunks von analog auf digital hatte sich Feuerwehrchef Jörg Lampe irgendwie einfacher vorgestellt. In seinem Zwischenbericht vor dem Umweltausschuss musste er nun berichten, dass ihm sowohl die technische Umsetzung als auch das finanzielle Budget zu schaffen machen. Letzteres muss nämlich erst einmal aufgestockt werden: Bislang wurden rund 874000 Euro in den Haushalt eingestellt.

Mittlerweile schätzt die Feuerwehr die Kosten auf bis zu 1,1 Millionen Euro. Den größten Posten veranschlagt die Umrüstung der Fahrzeuge für die Gefahrenabwehr. Kosten: etwa 690 000 Euro. Die Rettungsfahrzeuge vereinnahmen rund 145 500 Euro, die Umrüstung der Leitstelle schlägt mit 247 000 Euro zu Buche.

Auch die technische Umsetzung des Projekts wird länger dauern als geplant. "Wir gehören zu den Ersten, die den Digitalfunk einführen, und betreten da völlig neues Gebiet", sagte Lampe. Bis auf weiteres laufen Analog- und Digitalfunk parallel. Lampe rechnet damit, dass es noch acht bis zehn Jahre dauern wird, bis der Digitalfunk komplett eingeführt ist: "Wir sind auf einem guten Weg, aber wir brauchen Zeit, bis das System störungsfrei läuft."

Bis dahin kann es auch mal vorkommen, dass während eines Testlaufs ganz Straßenzüge vom Fernsehempfang abgekoppelt werden. In Berlin hätten die Kollegen sogar einen Radiosender kurzzeitig lahmgelegt, so Lampe. Doch das seien Einzelfälle. "Der Digitalfunk entwickelt sich zu einem zuverlässigen und zeitgemäßen Kommunikationsmittel", sagte Lampe weiter. 350 neue Funkgeräte muss die Feuerwehr nun programmieren. In der Optik ähneln sie einem Handy. 6000 Programmierschritte sind erforderlich, um ein einziges Gerät für den Funkbetrieb bereit zumachen. Jedes "Handy" muss einzeln und individuell programmiert werden. Dafür sei eigens eine ausgebildete Fachkraft eingestellt worden.

(RP/ac)
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