Mönchengladbach Unbekannte verwüsten 26 Karnevalswagen

Mönchengladbach · Erneut ist in die Wagenbauhalle am Fleenerweg eingebrochen worden. Der Schaden liegt bei über 30.000 Euro. Die Täter hatten offenbar sogar Spezialwerkzeug mitgebracht, um eine 380-Volt-Leitung zu manipulieren.

Mönchengladbach: 26 Karnevalswagen zerstört
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Schwerer Schock für die Karnevalisten: Bislang unbekannte Täter sind in die Wagenbauhalle am Fleenerweg eingebrochen und haben 26 Wagen, ein Drittel aller Wagen für den Veilchendienstagszug, teilweise schwer beschädigt. Dabei schlugen sie eine Schneise der Verwüstung quer durch die Halle. Mit einem Kranwagen, der unter der Hallendecke hängt, hoben sie die Wagen an und verbogen so die Deichseln einiger Fahrzeuge. Andere Wagen wurden verschoben oder ineinander verkeilt.

"Um den Kran in Bewegung zu setzen, muss zuerst eine Sicherung eingebaut werden, die an anderer Stelle lagert", erklärt Horst Trumm. Der Vorsitzende der Prinzengarde der Stadt Mönchengladbach (PGMG) glaubt, dass sich die Täter auskannten. "Sie sind gezielt vorgegangen. Auf der Stromleitung des Krans sind 380 Volt", sagt er. Um die Sicherung einzubauen, seien isolierte Spezialhandschuhe nötig. Diese wurden von den Tätern offenbar mitgebracht.

Hans-Peter Jansen machte sich gestern Morgen ein Bild von der Verwüstung. "So etwas habe ich noch nie gesehen. Die Schäden liegen bei mindestens 30 000 Euro", berichtet der stellvertretende Vorsitzende des Mönchengladbacher Karnevalsverbandes (MKV). Eingestiegen sind die Täter über das Hallendach und dann weiter durch die Fensterscheiben. Mit dem Kranwagen haben die Täter nicht nur die Wagen beschädigt. "Alle Gaslampen wurden damit zerschlagen", sagt Jansen.

Besonders schwer betroffen seien die Prinzengarden. "Bei uns wurde ein Wagen angehoben. Eine Deichsel ist völlig verzogen", sagt Dieter Beines. Der Präsident der Großen Rheydter Prinzengarde rechnet mit Kosten von mehreren tausend Euro, falls eine neue Deichsel angeschafft werden muss. Bei der PGMG wurde per Kranwagen die Aufgangstreppe der Vorburg herausgerissen und auf den dahinter stehenden Wagen geworfen. Bei anderen Wagen der Garde wurde die Verkleidung eingetreten. Die über 100 Gläser, die auf einem der Wagen lagerten, wurden in Scherben geworfen, eine Toilette wurde beschädigt.

Zudem wurden Türen herausgerissen. Da die Karnevalisten derzeit an ihren Wagen arbeiten, lagerten viele Farbeimer in der Halle. "Man hat sie von den Wagen heruntergeworfen und sie sind geplatzt. Jetzt sind die Wagen voller Farbe", sagt Hans-Peter Jansen.

"Wir sind maßlos entsetzt", sagt Dieter Beines enttäuscht. Neben dem materiellen Schaden bedeuten die Verwüstungen auch einen moralischen Knacks, denn in jedem einzelnen Wagen stecken hunderte Stunden Arbeit. "Wenn wir sie reparieren, muss man Angst haben, dass sie morgen wieder kaputtgemacht werden", sagt Horst Trumm. Die Karnevalisten gehen davon aus, dass es sich um dieselben Täter wie im Vorjahr handelt. Auch da wurde der Kranwagen in Betrieb genommen. Die Täter konnten seinerzeit nicht ermittelt werden.

(cli)
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