Mönchengladbach Viele Moscheen in Hinterhöfen versteckt

Mönchengladbach · Rund 10 000 Muslime sollen in Mönchengladbach leben. Mit 8000 bilden die Türken die größte Gruppe. Über die Zahl der Moscheen gibt es unterschiedliche Angaben. Viele islamische Gotteshäuser liegen versteckt in Hinterhöfen und sind nur Eingeweihten bekannt. Im Internet findet man acht Moscheen-Adressen in der Stadt. Zu den Größten zählen die Gebetsräume des Islamischen Kulturzentrums an der Neusser Straße und die Diyanet-Moschee an der Duvenstraße. Arabische Muslime treffen sich zum Gebet in der Massjid-Assunnah-Moschee an der Eickener Straße. Lange unter Beobachtung des Verfassungsschutzes soll die Hz.-Bilal-Moschee an der Nordstraße gestanden haben. Weitere Adressen: Dorfbroicher Straße, Dammer Straße (Islamisches Al-Ghadir-Kulturzentrum), Mittelstraße (Ar-rahman) und Luisenstraße (Nimet Vakfi). Der türkisch-islamische Verein Diyanet, der an seiner gerade aufwändig renovierten Moschee ein Minarett bauen möchte (alles aus eigenen Spendenmitteln), ist dem Staat Türkei eng verbunden. Das Religionsministerium schickt den Vereinen in Deutschland Hodschas und zahlt für sie. Die islamischen Gelehrten bleiben jeweils vier Jahre.

„Die Zeiten, in denen türkische Muslime in versteckten Lagerhäusern beteten, sind vorbei“, sagt Ikbal Kilic. Pressesprecherin des Diyanet-Dachverbandes in Köln. „Die heutige Generation ist selbstbewusster geworden. Viele leben schon in dritter Generation hier. Der Islam ist längst ein Teil von Deutschland geworden.“ Deshalb sollten sich die Vertreter der verschiedenen Glaubensrichtungen respektieren, fordert Wolfgang Funke. „Es ist unverzichtbar, sich auszutauschen“, sagt der Pastoralreferent. „Es gibt keine Alternative zum Dialog untereinander.“ Funke kann einen Besuch in den für Jedermann zugänglichen Moscheen nur empfehlen. „Ich kann nur Angst vor etwas haben, das ich nicht kenne“, sagt er. „Es nimmt mir die Angst, wenn ich mich mit den Muslimen beschäftige“

(RP)
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