Mönchengladbach Windräder: 700 Meter Abstand reichen den Odenkirchenern nicht

Mönchengladbach · Sind 700 Meter Abstand zu einem mehr als 160 Meter hohen Windrad ausreichend? Wer diese Frage Odenkirchenern und da vor allem den Bewohnern der Kamp-hausener Höhe stellt, bekommt eine klare Antwort: "Nein, das reicht nicht!" Seit bekannt ist, dass die Gemeinde Jüchen an der Grenze zum Stadtteil Odenkirchen eine "Konzentrationszone für Windenergie" ausweisen will, schrillen in Odenkirchen alle Alarmglocken.

Die Bürger sind erbost — und das machten sie bei der Informationsveranstaltung der CDU auch deutlich. Rund 150 Odenkirchener drängten sich im Saal des Jugendheimes. "Wir werden das so nicht hinnehmen. Es ist nach unserer Meinung nicht notwendig, dass die Windräder so nah an der Bebauung und in einem Naturschutzgebiet aufgestellt werden sollen", sagt Gladbachs Bürgermeisterin Renate Zimmermanns (CDU).

Sie sieht allerdings noch eine große Chance, sich mit den Jüchenern zu einigen. Denn das formelle Planungsverfahren für die Zone nördlich von Dürselen und westlich von Waat ist noch gar nicht angelaufen, und Jüchens Bürgermeister Harald Zillikens hat bereits erklärt, dass er Wert auf Transparenz legt. Ob allerdings die Gemeinde Jüchen die riesigen Windmühlen noch versetzen will, ist fraglich. Zillikens verweist auf eine Analyse, die diesen Standort als richtig ausweist. Außerdem werde der Abstand von mindestens 600 Metern bis zu einer geschlossenen Bebauung an diesem Standort nicht nur eingehalten, sondern auch freiwillig vergrößert.

Nicht nur nach Meinung von Renate Zimmermanns reicht das nicht. Sie setzt darauf, dass das Gladbacher Planungsamt die richtige Antwort findet. Derzeit wird hier eine Stellungnahme vorbereitet. Zimmermanns: "Wir sind in einer sehr frühen Planungsphase und können noch ausgiebig Stellung nehmen. Es ist ja nicht so, dass die Windräder in den nächsten Monaten aufgestellt werden." Und sie erinnert daran, dass die Gemeinde Jüchen bei einem anderen Planungsverfahren negativ auf ein Ansinnen der Stadt Mönchengladbach reagiert hatte: Damals ging es um Windkraftanlagen in Schelsen.

(RP)
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