Mönchengladbach Zum Forschen nach Schweden

Mönchengladbach · Christian Koch ist ein echter Weltenbummler. Deshalb kamen für sein Studium einige Länder in Frage. Am Ende landete der Mönchengladbacher in Schweden. Dort schreibt er gerade an seiner Doktorarbeit.

 Der 29-jährige Mönchengladbacher Christian Koch vor der Universität im schwedischen Lund.

Der 29-jährige Mönchengladbacher Christian Koch vor der Universität im schwedischen Lund.

Foto: kn

Er bereiste Länder wie Laos, Kambodscha und Indien, entschied sich aber, die nächsten Schritte seiner Berufsausbildung in Schweden zu absolvieren. "Ich habe mich damals an mehreren Universitäten in Europa für einen Masterstudiengang beworben, aber die Universität in Lund hat mich schließlich überzeugt", sagt der 29-jährige Christian Koch, der das Reisen zu seinen größten Hobbys zählt.

Koch durchlief nach dem Abitur zunächst eine Ausbildung zum Industriekaufmann bei Henkel in Düsseldorf, bevor er an der Universität Eichstätt-Ingolstadt seinen Bachelor in Betriebswirtschaft machte. Seit dem Jahr 2009 lebt und arbeitet der Mönchengladbacher in Lund in der südschwedischen Provinz Schonen.

Nach dem Erwerb des Mastertitels schreibt er jetzt an seiner Doktorarbeit. "Lund ist eine typische idyllische Studentenstadt wie man sie auch aus Deutschland kennt. Mit Kneipen, Cafés und alten Backsteinbauten", erzählt Koch. "Hier leben ungefähr 100 000 Menschen, von denen allerdings 45 000 in irgendeiner Weise - sei es als Student, Angestellter oder Professor - mit der Universität verbunden sind. Was mir besonders gefällt, ist die hohe Lebensqualität in Schweden. Die Städte sind zum Beispiel sehr sauber. Und die Natur ist atemberaubend, insbesondere auch aufgrund der geringen Besiedlung."

Für ihn immer wieder überraschend sei die Tatsache, dass "vom Teenager bis zum Rentner" beinahe alle Schweden perfekt Englisch sprechen und verstehen würden. "Man muss wissen, dass ausländische Filme in Schweden sowohl im Fernsehen als auch im Kino nicht synchronisiert werden, sondern nur mit schwedischem Untertitel laufen. Ich denke, dies wird zumindest ein Grund für die hohe Sprachkompetenz sein." Koch selbst lernt seit einiger Zeit Schwedisch, doch sei es leider noch nicht gut genug, um ins Theater zu gehen. "Obwohl sich auch Schweden sehr für die Kultur einsetzt, vermisse ich manchmal die kulturelle Vielfalt, die in deutschen Städten angeboten wird."

Nach Mönchengladbach kommt Koch "zu jeder Jahreszeit ein Mal". Erst vor kurzem sei er wieder für anderthalb Wochen in der Stadt gewesen, um seine Eltern und Freunde zu besuchen. In Schweden vermisse er dann "seine" Laufstrecke durch den Bunten Garten, dessen Anblick ihm dieses Jahr aber keine große Freude bereitet. "Ich finde es sehr schade, dass die Stadt gerade an diesem Park spart. Ich mochte den Bunten Garten als ich noch in Mönchengladbach wohnte und ich mag ihn noch heute, aber die Stadt sollte ihn auf gar keinen Fall weiter vernachlässigen. Der Bunte Garten ist einfach nicht der Bunte Garten, wenn dort keine Blumen gepflanzt werden."

Natürlich verfolgt Koch in Schweden auch die Spiele der Borussia. "Aufgrund von schwedischen Profifußballern wie Martin Dahlin, Patrik Andersson, Jörgen Pettersson und jetzt Oscar Wendt, die allesamt für Borussia spielten oder spielen, ist vielen hier Borussia Mönchengladbach ein Begriff", sagt Koch. Bis 2014 arbeitet er noch in Lund an seinem Doktortitel. Was danach kommt, weiß Koch noch nicht so recht. Ins Rheinland zurückzukehren, ist für ihn aber durchaus eine Perspektive: "Es hängt natürlich alles davon ab, welchen Job ich ergreifen werde. Aber ich kann mir schon vorstellen, wieder zurückzukommen."

(fae)
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