American Football Mavericks im Halbfinale

American Football · Gladbachs Footballer sind unter den besten vier Mannschaften Deutschlands: Gegen Stuttgart gewannen die Mavericks das Viertelfinale der Play Offs sicher 43:17 – nach einer ganz schwachen ersten Halbzeit.

 Eine Eis- und Wasserdusche für den Headcoach: Walter Rohlfing sinnierte bereits über den Halbfinal-Gegner Schwäbisch Hall, als seine Defense mit dem Kübel anrückte.

Eine Eis- und Wasserdusche für den Headcoach: Walter Rohlfing sinnierte bereits über den Halbfinal-Gegner Schwäbisch Hall, als seine Defense mit dem Kübel anrückte.

Foto: Media-photo.eu

American Football Walter Rohlfing blieb nicht lange trocken. Als der Headcoach der Mavericks im sich leerenden Hockeypark den Viertelfinalsieg seiner Mannschaft noch verarbeitete, rückte seine Defense mit einer Eisdusche an. Während dessen tanzten Patrick Venzke und Center Patrick Neff an der Seitenlinie so filigran wie es zusammen 250 Kilo Lebendgewicht nun einmal tun. Der Coach aber genehmigte sich keine Regung, keine Jubelgeste über den größten Erfolg der Vereinsgeschichte, darüber, dass die Mavericks unter den vier besten Mannschaften Deutschlands sind. Sondern er dachte mit Grummeln an das Halbfinale, das die Mavericks nun nach Schwäbisch Hall führt. Die Mavericks gewannen das Play-Off-Viertelfinale gegen die Stuttgart Scorpions klar 43:17, allerdings nach einer schwachen ersten Halbzeit. "Wir haben nicht unsere Leistung aufs Feld gebracht, weil wir sehr unruhig waren", erkannte Rohlfing.

Stuttgart ging im ersten Viertel 10:0 in Führung, und das nicht einmal unverdient. Quarterback Daniel Polk machte mächtig Druck, spielte einen entscheidenden Pass und erlief viele Yards selbst. Die Mavericks hingegen sammelten Strafen wie sonst Punkte, von denen manche allerdings sehr zweifelhaft waren. "Das war lächerlich, das war kein Football-Spiel", schimpfte Gladbachs Star-Runningback John McCardle, der mächtig Wut im Bauch hatte. Er allein veredelte einen ersten gelungen Gladbacher Drive mit einem Touchdown. Das kleine Muskelpaket war nicht zu stoppen. Stuttgart erhöhte noch einmal per Touchdown, allerdings verkürzten Rodney Kinlaw und der sehr sichere Kicker Danny Lange noch vor der Pause auf 16:17.

Im dritten und vierten Viertel spielte nur noch die Gladbacher Offensive. Christian Lohmar und wieder Lange drehten die Partie direkt nach Wiederbeginn. Von Stuttgarts Offensive, die nun ihrerseits die Strafen kassierte, war nichts mehr zu sehen. "Entscheidend war, dass wir gute Feldpositionen von der Defense bekommen haben und mit der Offense marschiert sind. Da haben wir etwas draus gemacht", sagte Sportdirektor Maroan Wahab. Und nun war auch McCardle zufriedener: "Wir waren die bessere Mannschaft und haben angefangen, Football zu spielen."

Stuttgart blieb jetzt nur noch blass und fiel durch den Feldverweis für Passempfänger Wesley Pittman auf, der sich ein persönliches Foul an Murat Senem genehmigte. Der hatte ihm im Spiel den Nerv geraubt. Senem und Adam Goloboski nahmen Quarterback Polk in der zweiten Hälfte jede Gelegenheit, das Spiel nach vorne zu lenken. Raumgewinn blieb nun eine Seltenheit, und das letzte Viertel plätscherte dahin. Gladbachs glänzender Defense-Brecher Adam Goloboski, der mit seinem Touchdown nach einem abgefangenem Pass den Schlusspunkt setzte, war zufrieden: "Es war eine lange Saison, und es ist toll, dass es noch weiter geht." Unklar ist nur, ob sie auch für Londen Fryar weiter geht. Der US-Amerikaner kugelte sich die Schulter aus und wurde direkt ins Krankenhaus gebracht.

(angr)
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