Handball Narkosearzt Christian Voß soll TVK aufwecken

Handball · Es dauerte eine Woche, bis der Zweitligist TV Korschenbroich Dienstag seinen neuen Trainer präsentierte: Christian Voß wird Nachfolger des beurlaubten Jörn Ilper. Der 41-jährige Arzt kommt aus Lübeck an den Niederrhein und wird am Donnerstag zum ersten Mal das Training beim stark abstiegsgefährdeten TVK leiten.

 Der Lübecker Christian Voß betreut ab Donnerstag den TVK.

Der Lübecker Christian Voß betreut ab Donnerstag den TVK.

Voß ist Inhaber der A-Lizenz, war als DHB-Stützpunkttrainer tätig und war bis 2007 Trainer des heutigen Zweitligisten VfL Bad Schwartau. Dort beerbte ihn der jüngst entlassene Thomas Knorr. In Korschenbroich erhält Voß einen Vertrag bis Saisonende. Sein Auftragt: Klassenverbleib. "Wir brauchen einen, der die Mannschaft aufwecken kann", sagt TVK-Geschäftsführer Dr. Peter Irmen. Damit kennt sich Voß aus: Derzeit arbeitet er als Narkosearzt in einem Lübecker Krankenhaus.

"Ich halte sehr viel von ihm"

Nun zieht er für seinen Trainerjob um an den Niederrhein. Einer, der den neuen Coach kennt, ist Korschenbroichs Rechtsaußen Mathias Deppisch. Der derzeit verletzte Deppisch hatte unter Voß in der Jugend des VfL trainiert. "Ich halte sehr viel von ihm. Es ist zwar schon 15 Jahre her, dass ich unter ihm gespielt habe. Aber andere Spieler haben mir meine Eindrücke von damals bestätigt", sagte Deppisch gestern, der seine Eindrücke auch an die Geschäftsführung weitergab.

Voß hatte bereits häufiger Bundesliga-Spiele des TVK besucht. Zuletzt saß er am vergangenen Samstag beim 33:37 bei der SG BBM Bietigheim auf der Tribüne. "Ich bin mir im Klaren, dass die Ausgangssituation schwer ist", wurde Voß, der auch hier weiter als Arzt tätig sein wird, auf der TVK-Internetseite zitiert. "Natürlich sind damit für mich gravierende berufliche und private Konsequenzen verbunden, aber die nehme ich auf mich, weil mich die Aufgabe beim TVK extrem reizt."

Voß hat nicht viel Zeit, sich mit der Mannschaft vertraut zu machen. Am Donnerstag trifft er aus Lübeck ein, lernt das Team am Abend zum ersten Mal beim Training kennen, und am Freitag steht bereits das Abschlusstraining vor dem Spiel gegen Friesenheim (Samstag, 19.30 Uhr, Waldsporthalle) an. Da ist Korschenbroich zwar Außenseiter, steht aber unter Zugzwang. Die Einheiten bis Donnerstag werden weiter die Spieler Simon Breuer und Mathias Deppisch leiten – nach telefonischer Absprache mit Christian Voß.

(angr)
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