Handball TVK: Ilpers Einstand als Trainer

Handball · Er hat die Trillerpfeife im Mund, die Stoppuhr baumelt um seinen Hals. In der Hand hält Jörn Ilper seine Notizzettel. So ausgestattet schaut sich der neue Trainer des TV Korschenbroich an, wie seine Spieler über die Aschenbahn hetzen.

 Jörn Ilper wechselte vom Spielfeld auf die Trainerbank.

Jörn Ilper wechselte vom Spielfeld auf die Trainerbank.

Foto: jüni

"Sie tun mir leid, aber es muss sein", sagt Ilper. Er ist als Spieler direkt Nachfolger von Erfolgstrainer Khalid Khan geworden und nun verantwortlich dafür, dass der TVK sein Saisonziel in der eingleisigen Zweiten Bundesliga erreicht: den Klassenverbleib.

100 Kilometer in zehn Tagen

Für den 36-Jährigen ist der TV Korschenbroich die erste Station als Trainer überhaupt. Und als Neuling steigt er gleich in die Zweite Bundesliga ein. 20 Mannschaften, vier steigen ab. Und der TVK gerät nicht unbedingt in den Verdacht, ein Kandidat für den Aufstieg zu sein.

Da kann man seine Spieler schon mal ein bisschen über den Sportplatz des VfB Korschenbroich schleifen. Ilper hat die Vorbereitung um eine Woche verlängert. Sieben Wochen sind es bis zum Auftakt in Erlangen (3. September), sechs bis zum Pokalspiel in Groß-Umstadt. 100 Kilometer Laufarbeit waren es an den ersten zehn Tagen.

Er nimmt Pulsdaten, wertet sie aus und entwickelt Leistungskurven. Khan war ebenso auf Datenerfassung aus. Auch wenn Ilper das vorhandene Grundgerüst übernimmt, etwas will er doch anders machen: "Ich setze mehr auf Eigenverantwortung und erkläre mehr. Dann sind die Spieler motivierter."

Vor Beginn der Vorbereitung hatte er sich zwei Trainingspläne erarbeitet. Einen schmiss er gleich weg; nämlich den für den Fall, dass die Spieler im schlechten Zustand aus dem Urlaub gekommen wären. "Alle waren sehr diszipliniert", lobt Ilper. "Die werden in der Lage sein, 60 Minuten Vollgas zu geben."

Beim Training mit dem Ball hat Ilper eine Menge zu tun. Durch den Abgang von David Breuer (halbrechter Rückraum) entstand eine riesige Lücke. Füllen sollen sie Christoph Piske und Zugang Pasqual Tovornik. "Beide gehen Nase an Nase ins Rennen", sagt Ilper. Zudem muss er sich selbst in der Abwehr ersetzen.

Vorne wird Marcel Görden seine Rolle als Kreisläufer übernehmen. "Wir werden viel an der Deckung arbeiten. Wir hatten zu viele Gegentore", erklärt Ilper. 14 Spieler hat er im Kader, zwei sollen noch hinzustoßen — für Trainingsspiele. Erste Ergebnisse wird er am Wochenende sehen.

Dann nimmt der TVK am Turnier in Wermelskirchen teil, an dem auch die Ligakonkurrenten Tusem Essen, HSG Düsseldorf, DHC Rheinland und HSG Nordhorn-Lingen teilnehmen. Offizielle Testspiele, bei denen Zuschauer zugelassen sind, wird es in der heimischen Waldsporthalle nicht geben.

Ilper hat derzeit noch eine Aufgabe. Derzeit absolviert er den DHB-Lehrgang für die A-Lizenz als Handballtrainer. Im Oktober stehen die Prüfungen an. Einen, der für den DHB in diesen Lehrgängen als Prüfer arbeitet, kennt Ilper schon länger: Khalid Khan.

(RP)
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