Nettetal Abschied frohen Herzens und wehmütig

Nettetal · Schwester Patricia, Seelsorgerin im Nettetaler Krankenhaus, verlässt Lobberich nach zwölfjähriger Arbeit.

 Zum Jahreswechsel verlässt Schwester Patricia das Nettetaler Krankenhaus. Seit 2001 hat die Salvatorianerin hier seelsorgerische Aufgaben übernommen.

Zum Jahreswechsel verlässt Schwester Patricia das Nettetaler Krankenhaus. Seit 2001 hat die Salvatorianerin hier seelsorgerische Aufgaben übernommen.

Foto: Busch

"Ich habe hier eine gute Zeit verbracht, bei mir ist immer noch viel im Herzen", sagt Schwester Patricia Meyer. Sie wird Nettetal verlassen und tritt nach mehr als zwölfjähriger seelsorgerischer Tätigkeit im städtischen Krankenhaus eine neue Aufgabe an. "Ich hatte mir vorgenommen, jetzt zu gehen, es war an der Zeit für mich, hier aufzuhören", erklärt die Schwester, die bei den Patienten sehr beliebt ist.

Die Krankenhausseelsorge bedeute für sie Glaubensbildung, sagt sie. "Für die Menschen da zu sein und dort, wo es möglich ist, Vertrauen zu schaffen", fügt die Schwester hinzu, die dem Orden der Salvatorianerinnen angehört. Schwester Patricia stellt sich der Situation kranker Menschen. Sie führt Gespräche mit ihnen und den Angehörigen. Sie hat Zeit für sie, sie hört den Kranken bei Fragen nach dem Sinn ihres Lebens und dem Warum ihrer Krankheit zu.

"Bei todkranken Menschen kommt es immer wieder vor, dass sie ganz konkrete Fragen und Probleme noch unbedingt klären wollen. Aber Unerledigtes bleibt oft über den Tod hinaus, das muss man einfach zulassen", berichtet die Krankenhaus-Seelsorgerin. Oftmals wollten Kranke aber auch nur, dass sie ein "Vater Unser" mit ihnen betet — "auch wenn sie der Kirche nicht so nahe stehen", sagt die Schwester.

Einen großen Raum ihrer Tätigkeit nehmen die Sterbe- und die damit verbundene Trauerbegleitung ein. Dazu gehören außerdem die Trauerseminare. Täglich besucht Schwester Patricia die Patienten auf der zuletzt immer weiter ausgebauten Palliativstation des Krankenhauses. "Vieles von den Ängsten, der Not und dem Leid der Patienten lasse ich in der Kapelle zurück, aber ich nehme auch vieles mit nach Hause, das muss ich zulassen", räumt Schwester Patricia.

Manchmal sei auch sie ganz schlicht hilflos. "Aber ich glaube, dass alles seinen Sinn hat", sagt sie nachdenklich. Gottesdienste mit Kommunionfeiern, Gestaltung von Festen im Jahreskreis, Meditationen und Exerzitien im Alltag vervollständigen das geistliche Angebot in der Arbeit der Ordensfrau. Als Stätte der Andacht und des Trostes steht allen Patienten, Angehörigen und Besuchern jederzeit die Krankenhauskapelle zur Verfügung, die Schwester Patricia zu ihrem Mittelpunkt gemacht hat.

Ab Januar des kommenden Jahres tritt Schwester Patricia eine neue, halbe Stelle an. Ihre Nachfolgerin wird bereits ab dem 1. November im städtischen Krankenhaus da sein und sich in die Seelsorge einarbeiten. "Ich gehe mit frohem Herzen, aber auch mit Wehmut", sagt die Schwester. Sie wirkt dabei doch ein bisschen traurig.

Offiziell verabschiedet wird Schwester Patricia Meyer im Rahmen einer hl. Messe am Samstag, 26. Oktober, um 9.30 Uhr, in der Krankenhauskapelle. Freunde und Mitchristen sind zur Messe sowie zur anschließenden Begegnung herzlich eingeladen.

(ivb)
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