Nettetal Als Jesus noch in den Kinderschuhen steckte

Nettetal · Die Geschichte von der Geburt Jesu und den Wundern, die er als Erwachsener vollbracht hat, sind vielen aus der Bibel bekannt. Doch was für ein Kind war Jesus eigentlich? Diese Frage hat sich die Chorleiterin Barbara Bruns gestellt.

Mit den Chor "Klangfarben" an St. Sebastian Lobberich und dem Kinder- und Jugendchor St. Peter Hinsbeck hat sie dazu das Musical "Der Weg nach Jerusalem" auf die Beine gestellt. Es feierte in der Lobbericher Pfarrkirche St. Sebastian seine Bühnenpremiere.

"Zuerst hieß das Stück ,Die Reise nach Jerusalem'. Doch weil jeder dabei gleich an das Geburtstagsspiel denkt, haben wir es umbenannt", berichtet die Chorleiterin schmunzelnd. Die Besucher fanden die Kirche nicht so vor, wie sie sonst von den sonntäglichen Gottesdiensten kennen. An den Säulen hingen bunte Fußspuren mit Fotos der jungen Sängerinnen und Sänger, rockige Klänge waren zu hören. Die Chöre bekamen klangliche Begleitung vom elektrischen Klavier, Schlagzeug, E-Gitarre, Querflöte und Geige. Die schauspielerischen Einlagen übernahmen die Schüler der Grundschule Hinsbeck.

Mit dem Text "Manchmal laut und rockig, dann wieder leise und zart; wir machen fröhlichen Lärm zu Gottes Ehren auf unsere ganz spezielle Art", spiegelte eines der Lieder das Thema des Musicals wider. "Wenn wir eine so große Aufführung planen, ist das immer eine ganz spannende Sache", sagte Barbara Bruns. Schon seit Januar hätten die Kinder und Jugendlichen für den Auftritt geprobt — zunächst einzeln und dann gemeinsam.

Das Musical erzählt die Geschichte vom zwölfjährigen Jesus, der zum ersten Mal mit seinen Eltern nach Jerusalem zum Passahfest reist. Dort ist er erstaunt über das Leben in einer großen Stadt und fasziniert von den weisen Priestern. Als er ihnen zuhört, vergisst er die Zeit, und seine Eltern reisen ohne ihn ab. In seiner Verzweiflung betet er zu Gott und findet Zuflucht im Tempel, wo er am nächsten Tag von seinen Eltern gefunden wird. Anschließend reisen sie gemeinsam zurück nach Hause.

"Wir haben versucht, die Geschichte von Jesus mit wenigen Versen lebendig zu machen", erläuterte Friedhelm Welz abschließend. Er war Erzähler in der Aufführung. Die rund 130 Protagonisten erhielten großen Applaus vom Publikum und lobende Worte von ihrer Chorleiterin: "Das habt ihr alle ganz toll gemacht". Für sie gab es zum Dank einen Blumenstrauß, die Zuschauer bekamen noch eine Zugabe zu hören, bei der sie eifrig mitklatschten.

Am Ausgang wurde anschließend Geld gesammelt. "Wir nehmen zwar keinen Eintritt, aber von dem gesammelten Geld machen wir immer etwas ganz Tolles mit den Kindern", erklärte Bruns. Am 19. Juni, um 15 Uhr, wird es eine weitere Aufführung des Musicals in der Kirche St. Peter Hinsbeck geben.

(RP)
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