Nettetal Baugesellschaft schließt eine Lücke

Nettetal · Mit dem Wohn- und Geschäftshaus in der von-Bocholtz-Straße ist die Verbindung zwischen der Fußgängerzone und der Ludbachpassage hergestellt. Die Baugesellschaft Nettetal investierte 2,7 Millionen Euro in Grundstück und Bauwerk.

 Fassadenverkleidungen aus dunklem Metall kennzeichnen den Neubau an der von-Bocholtz-Straße in Lobberich. Im Untergeschoss können bis zu drei Geschäfte eingerichtet werden.

Fassadenverkleidungen aus dunklem Metall kennzeichnen den Neubau an der von-Bocholtz-Straße in Lobberich. Im Untergeschoss können bis zu drei Geschäfte eingerichtet werden.

Foto: Busch, Franz-Heinrich sen. (bsen)

Der Traum von der kleinen bis mittelgroßen barrierefreien Wohnung mit Balkon oder großzügiger Dachterrasse wird für acht neue Mieter der Baugesellschaft jetzt wahr. Das städtische Tochterunternehmen hat das Wohn- und Geschäftshaus zwischen der Ludbachpassage und der Fußgängerzone in Lobberich fertiggestellt. Mietverträge der Wohnungen sind fast alle unterzeichnet. Nur im Erdgeschoss sieht es noch etwas kahl aus: Hier ist noch nicht entschieden, wie die großzügigen Geschäftsflächen letztlich genutzt werden.

 Große Dachterrassen machen die Wohnungen im Obergeschoss des Neubaus der Baugesellschaft besonders attraktiv.

Große Dachterrassen machen die Wohnungen im Obergeschoss des Neubaus der Baugesellschaft besonders attraktiv.

Foto: Busch

Über die "städtebauliche Qualität" des 2,7 Millionen Euro teuren Bauwerks geriet Aufsichtsratsvorsitzende Marcus Optendrenk MdL ins Schwärmen. Die Baugesellschaft und die von ihr beauftragte Architektin Stefani Kremer hätten die anspruchsvolle Aufgabe sehr gut erfüllt. Das Gebäude befindet sich an einer Schnittstelle zwischen altem und neuem Einkaufszentrum, muss Wohnen und Geschäftsleben miteinander verbinden und hat eine sehr exponierte Lage. Schwierig für die Architektin war es, auf dem nicht einmal 800 Quadratmeter großen, stark verwinkelten Grundstück, ein Bauwerk zu planen, das auch noch das erhebliche Geländegefälle aufnimmt.

Auf Bitten der Baugesellschaft lieferte sie außerdem gleich drei Entwürfe für die äußere Gestaltung. "Wir wollten einen Bau, der sich in der Gestaltung deutlich absetzt von dem Klinkerbau der Ludbachpassage. Er soll signalisieren, dass er etwas Eigenständiges und Neues ist", erläuterte die Vorstandssprecherin der Baugesellschaft, Nettetals Technische Beigeordnete, Susanne Fritzsche. Mit dem Ergebnis sei das Unternehmen vollauf zufrieden.

Hinter der schwarz-weißen Putz- und Metallfassade verbergen sich intelligent und durchdacht geschnittene Wohnungen. Hervorstechendste Merkmale sind die überbauten Balkone sowie großzügige Dachterrassen, die weit mehr zulassen als nur ein gemütliches Sitzen bei gutem Wetter. Flure und Türen sind breit genug für einen normalen Rollstuhl, die Bäder und Toiletten sind auch so eingerichtet, dass sich stark gehbehinderte Menschen hier ungehindert und eigenständig bewegen können.

Großzügige Wohnräume mit integrierten Küchen (es gibt nur zwei Wohnungen mit separater Küche) hat die Baugesellschaft teilweise noch mit Einbauschränken ausgestattet, damit reichlich Stauraum vorhanden ist. Natürlich gehören Kellerräume dazu, außerdem gibt es eine Garage für einige Fahrzeuge sowie außen am Haus Stellplätze. Sie werden von der Breyeller Straße aus über die an der Ludbachpassage vorbeiführenden Straße erreicht.

"Ehe wir bauen konnten, mussten wir mit einer ganzen Reihe von Grundstückeigentümern verhandeln. Wir hatten wir mehrere Teilgrundstücke, die wir zusammenführen mussten", berichtete Fritzsche. Ihr Vorstandskollege Hans Moors bestätigte, dass die Baugesellschaft das Außengelände des früheren Kindergartens, den die Bongartzstiftung hier betrieb, nur deswegen bebaut hat, weil privaten Investoren die gesamte Ausgangslage viel zu kompliziert gewesen wäre.

Die Baugesellschaft hat den Komplex freifinanziert, es gibt also keine Sozialbindung der Wohnungen. Wer in die Geschäfte einziehen wird, steht noch nicht fest. Hier ist bewusst mit dem Rohbau gestoppt worden. "Erstmiete haben bei uns das Recht sich auszusuchen, wie das Ladenlokal letztlich gestaltet wird", unterstrich Fritzsche.

(RP)
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