Nettetal Eine lange Verlobungszeit

Nettetal · Die Volksbanken Brüggen-Nettetal und Krefeld fusionieren. Damit Es entsteht mit 1,559 Milliarden Euro Bilanzsumme die größte Genossenschaftsbank im Raum Krefeld-Viersen-Mönchengladbach.

Drum prüfe, wer sich ewig bindet: An diese Volksweisheit haben sich die Volksbanken Brüggen-Nettetal und Krefeld gehalten, denn der nun geplanten Fusion geht eine lange "Verlobungszeit" voraus. Schon seit 2006 arbeiten beide Genossenschaftsinstitute im Verwaltungsbereich (Back Office) auf zahlreichen Gebieten zusammen, um Spezialisierungen zu ermöglichen und Kosten zu begrenzen.

"Deshalb sind wir auch wirtschaftlich so gut unterwegs", sagte Wilhelm Struck, Vorstandssprecher der Brüggen-Nettetaler Bank. Doch wüchsen die Anforderungen der Kunden wie auch der Politik an Kreditinstitute weiter, sodass jetzt der Punkt gekommen sei, um auch nach außen hin gemeinsame Sache zu machen.

Name geht nicht unter

Die 11 000 Mitglieder der Volksbank Brüggen-Nettetal werden künftig Mitglieder der Volksbank Krefeld (jetzt 28 000 Mitglieder), doch geht der Name ihrer Bank nicht unter. Es heißt künftig "Volksbank Brüggen-Nettetal, Niederlassung der Volksbank Krefeld". Es gibt eine neue Bankleitzahl, zehn Prozent der Kontonummern müssen geändert werden.

Doch sonst bleibt nach außen hin alles beim Alten: die neun Geschäftsstellen, die Mitarbeiter, die Firmenkundenbetreuer in Bracht. Nur die Vorstände Struck und Christoph Gommans ziehen nach Krefeld um. "Wir behalten aber auch unser Büro in der alten Hauptstelle Bracht und sind hier nach Terminabsprache zu erreichen", versicherte Struck.

Die bei der letzten Vertreterversammlung schon angekündigte Fusion ist in den vergangenen drei Wochen den Vertretern an sieben Abenden schon in Einzelheiten erläutert worden. "Dabei haben wir eine hohe Akzeptanz des Fusionsvorschlages festgestellt", sagte Struck, der deshalb zuversichtlich ist, dass die nötige Zustimmung von 75 Prozent bei der kommenden Vertreterversammlung am 17. April erreicht wird (Krefeld 23. April).

Überzeugt habe eine große Verwandtschaft mit der Volksbank Krefeld, die auch durch mehrere Fusionen zu ihrer jetzigen Größe fand: "Krefeld und wir sind stark vor allem im ländlichen Bereich, haben eine ähnlich strukturierte Kundschaft und teilen die gleichen Werte." Nun werde man sich für die Zukunft noch besser aufstellen, "Orts- und Kundennähe werden nicht beeinträchtigt", sagte Struck.

Die 130 Mitarbeiter werden übernommen, der Betriebsrat hat schon zugestimmt. Der Vorstand wird auf vier Personen erweitert, wobei der Krefelder Klaus Geurden Vorsitzender bleibt. In den 13-köpfigen Aufsichtsrat ziehen fünf Vertreter aus Brüggen-Nettetal ein. Dass "wir aus einer gesunden Position in die Fusion gehen", unterstrich Struck mit neuesten Zahlen für 2011: Bilanzsumme 546 Millionen Euro (plus 2,4 Prozent), Eigenkapital 34 Millionen Euro (plus 5 Prozent), Einlagen 390 Millionen Euro (plus 3,2 Prozent). FRAGE DES TAGES

(mme)
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