Nettetal Endlich konkret werden

Nettetal · Der Schulausschuss will nicht länger im Ungefähren über die Schullandschaft in Nettetal diskutieren. Die Politiker wollen möglichst schnell eine tragfähige Lösung, frei von ideologischen Vorstellungen, erarbeiten.

 Berufsorientierung ist eines der Elemente, die an den Hauptschulen enorm an Bedeutung gewonnen haben. Diese Stärken sollen nicht verloren gehen, fordern die Hauptschullehrer.

Berufsorientierung ist eines der Elemente, die an den Hauptschulen enorm an Bedeutung gewonnen haben. Diese Stärken sollen nicht verloren gehen, fordern die Hauptschullehrer.

Foto: Busch

Noch vor den Ferien wollen Politik, Verwaltung und Schulen über die Zukunft des Schulwesens in der Stadt reden. Darauf verständigten sich alle Beteiligten jetzt auf Vorschlag der CDU-Fraktion im Schulausschuss. Dass dabei unweigerlich der Fortbestand der Hauptschulen auf der Tagesordnung stehen wird, ist auch allen klar.

Die Marschroute gab SPD-Sprecherin Renate Dyck aus: "Wir sollten nicht um den heißen Brei reden, sondern konkret auf ein Ziel hinarbeiten", forderte sie. Sie sei davon überzeugt, dass es in fünf Jahren keine zwei Hauptschulen mehr in der Stadt gibt. Das lange Herumreden haben auch die Grünen satt: "Wir möchten nicht länger im Unvollendeten bleiben", stellte Guido Gahlings fest.

Kritik an Vorlage

Unwuchten gibt es immer noch. So übten Hans Jürgen Küster, der Leiter der Hauptschule Kaldenkirchen, und Roland Schiefelbein, Direktor der Gesamtschule, Kritik an einer Vorlage der Verwaltung. So widersprach Schiefelbein verärgert der Darstellung, die Gesamtschule sei einverstanden mit einem gemeinsamen Anmeldeverfahren. Küster bezeichnete Angaben über ein Gespräch über die Gemeinschaftsschule als "tendenziös. Sie gibt nicht wieder, was der Berater der Bezirksregierung erklärt hat". Er hatte den Vertreter der Bezirksregierung nach Nettetal dirigiert.

Auch er gebe sich keiner Illusion hin, was die Zukunft der Hauptschule betreffe, fuhr Küster fort. "Und keiner meiner Kollegen wird auf Gedeih und Verderb für den Erhalt dieser Schulform kämpfen. Aber wir wollen die Arbeit, die wir in den vergangenen Jahren in diese Schulform gesteckt haben, in einem anderen System wiederfinden." Eine Gemeinschaftsschule lehnt er ebenso ab wie einen Verbund von Real- und Hauptschule. Dies gehe nur die Lasten der Hauptschule, die schnell zum Appendix verkümmere. Eher vorstellbar erscheint in Nettetal wohl ein Verbund beider Hauptschulen, wobei der Standort Lobberich nicht zur Disposition steht.

"Es ist gleichgültig, welche Schulform und welche Systeme es künftig geben wird: Die Schüler, um die es da geht, werden auch dann noch da sein. Wir müssen uns unserer Verantwortung für diese Schüler stellen", fordert er. Er sehe jedenfalls "keinen Schimmer eines Konzeptes für einen Verbund". Zeit bleibe dafür nur bis November.

Jürgen Boyxen (CDU) forderte die beteiligten dazu auf, "endlich konkret" zu werden und die Hängepartie zu beenden. Einfließen sollten in die Gespräche auch konkrete Vorstellungen zur Inklusion. Roland Schiefelbein griff dies mit der Einladung auf, sich Integrationsarbeit direkt an der Gesamtschule anzusehen. FRAGE DES TAGES

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort