Nettetal Erst Drogistin, dann Direktorin

Nettetal · Gut zehn Jahre lang leitete Elisabeth Ponzelar-Warter das Werner-Jaeger-Gymnasium. Gestern wurde sie mit einer stimmungsvollen Feier in den Ruhestand verabschiedet. Nachfolger ist Hartmut Esser, ihr bisheriger Stellvertreter.

 Der Leitende Regierungsschuldirektor Joachim Schöpke (links) und Nettetals Schuldezernent Armin Schönfelder bedanken sich bei Elisabeth Ponzelar-Warter.

Der Leitende Regierungsschuldirektor Joachim Schöpke (links) und Nettetals Schuldezernent Armin Schönfelder bedanken sich bei Elisabeth Ponzelar-Warter.

Foto: Busch

Für Nettetals Bürgermeister Christian Wagner war die gestrige stimmungsvolle Feier im Werner-Jaeger-Gymnasium nicht nur eine Gelegenheit, sich von Direktorin Elisabeth Ponzelar-Warter wortreich zu verabschieden. Er konnte sie zugleich begrüßen: als Neubürgerin der Stadt. Denn die 62-Jährige wird künftig "von Hinsbeck aus auf die Stadt blicken". Etwas, das sie sicher gern tun wird, denn in einer "so schönen Stadt wie Nettetal" arbeiten zu dürfen, sei ein Geschenk gewesen, sagte Elisabeth Ponzelar-Warter, die nun in die dreijährige Freistellungsphase der Altersteilzeit geht, wobei sie als Lehrerin noch bis April tätig sein wird.

Gut zwei Stunden dauerte die Abschiedsfeier für die Direktorin, doch Langeweile kam nicht auf. Orchester, Chor, ein Literaturkurs, das Lehrerkollegium, Elternvertreter und nicht zuletzt zahlreiche Schüler hatten ein Programm zusammengestellt, gespickt mit netten und lustigen, aber auch wehmütigen Anspielungen auf die Direktorin, die die Geschicke des Gymnasiums gut zehn Jahre lang geleitet hatte. Und das mit Erfolg, wie Bürgermeister Wagner, aber auch der Leitende Regierungsschuldirektor Joachim Schöpke betonte: "Sie haben die Schule nicht einfach nur verwaltet, sondern wirklich geleitet und übergeben nun ein gut aufgestelltes Haus an ihren Nachfolger Hartmut Esser."

Eine "Bilderbuchkarriere"

Schöpke hatte zuvor einen Blick in Ponzelar-Warters Personalakte geworfen und dabei festgestellt, dass ihr beruflicher Werdegang zunächst gar nicht erwarten ließ, dass sie einmal eine solche "Bilderbuchkarriere" in einer Schule machen würde: Nach der Volksschule in Grefrath machte sie zunächst eine Lehre zur Drogistin. Dabei ließ sie es nicht bewenden, sondern holte berufsbegleitend ihr Abitur nach und beendete schließlich im Jahr 1979 ihr Biologie- und Chemiestudium in Köln. Nach ihrem Referendariat wurde sie 1981 Lehrerin am Gymnasium Horkesgath Krefeld, wurde 1997 Studiendirektorin und zugleich Fachleiterin für Biologie am Studienseminar in Krefeld. 1998 wurde sie in Krefeld stellvertretende Schulleiterin und schließlich 2001 Schulleiterin und Oberstudiendirektorin am Werner-Jaeger-Gymnasium in Nettetal.

In den vergangenen zehn Jahren habe es Ponzelar-Warter geschafft, durch Beharrlichkeit, Engagement und Ideenreichtum das Profil der Schule zu schärfen, sagte Wagner und nannte als Stichworte den musischen Bereich der Schule, den Umweltschutz, Entwicklungsprojekte, das Selbstlernzentrum, die Schülerakademie und nicht zuletzt die zahlreichen internationalen Kontakte, die die Schulleiterin gepflegt habe.

(RP)
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