Nettetal Es klingelt nicht sofort in den Kassen

Nettetal · Die Geschäfte im Werbering Lobberich wollen gemeinsam die derzeit schwierige Lage meistern. Wichtig ist es aus ihrer Sicht, dass eine schnelle und komfortable Verbindung mit der Ludbach-Passage hergestellt wird.

 Bisher führt nur ein schmaler Trampelpfad von der Ludbach-Passage in die Fußgängerzone – er soll aber noch ausgebaut werden.

Bisher führt nur ein schmaler Trampelpfad von der Ludbach-Passage in die Fußgängerzone – er soll aber noch ausgebaut werden.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Der Werbering Lobberich steckt nicht den Kopf in den Sand und wartet darauf, dass alles von selbst wieder gut wird. In ihrer Hauptversammlung waren sich die Geschäftsleute einig, dass es eine allgemeine Krise mit Umsatzrückgängen von zehn Prozent und mehr bundesweit gibt. Zusätzlich gibt es spezifische Entwicklungen in Lobberich, denen der Handel nur dann wirkungsvoll begegnen kann, wenn er seine Kräfte bündelt und selbst die Initiative ergreift.

Seit einigen Wochen beschäftigt die Einzelhandelsentwicklung in Lobberich nicht nur die Geschäftsleute, sondern auch die Bürger, die Stadtverwaltung und die Politik. "Man kann nicht leugnen, dass die Erwartungen, die mit der Ludbach-Passage verknüpft wurden, so bisher nicht eingetreten sind", räumte der Vorsitzende des Werberings, Norbert Backes, ein. Die Synergien seien bisher ausgeblieben. "Es klingelt eben nicht sofort in der Kasse. Und das ist nicht nur ein schöner Klang, sondern existenziell für Geschäftsleute", sagt Backes.

Am Ende einer "sehr interessanten und konstruktiven Diskussion" sei die Erkenntnis gewachsen, dass "etwas getan werden muss". Backes zeigte sich sehr zufrieden damit, dass mehr als 50 Besucher – neben Mitgliedern meist auch deren Partner – in den Sitzungssaal der Sparkasse am Doerkesplatz gekommen waren. "Es zeigt einerseits das Interesse an der Arbeit im Werbering und andererseits auch, dass es ein Interesse daran gibt, die zweifellos nicht einfache Situation in der Gemeinschaft des Werberings zu meistern", meint er.

Wichtig sei die "schnelle und schöne Anbindung" der Innenstadt an die Ludbach-Passage über den neuen Weg durch die ehemalige Bongartz-Stiftung. Weiterhin verfolgt der Werbering den Wunsch, dass die Ludbach-Passage offiziell als Straße gewidmet wird. Das gebe der Stadt einen Zugriff auf die Passage und so die Möglichkeit, dort Werbung aufzubauen oder Märkte zu organisieren.

Der Werbering ist überzeugt, dass die Geschäfte in der Innenstadt und in der Ludbach-Passage grundsätzlich sehr viel verbindet. Einige Geschäfte in der Ludbach-Passage sind unmittelbar Mitglied des Werberings. Der wiederum hält engen Kontakt zur Geschäftsführung und zum Service der Passage. "Individualität muss erhalten bleiben, aber es gibt ein paar Dinge, die macht man besser in einer Gemeinschaft", sagt der Werbering-Vorsitzende. Die Geschäftsleute seien sich darin einig, dass sie den Markt noch intensiver analysieren müssten, um ihn für sich richtig zu durchdringen. Backes plädiert dafür, sich möglichst von Massenprodukten abzusetzen und ein entsprechendes Sortiment zu entwickeln.

Der Vorsitzende hält viel davon, erfolgreich dafür zu werben, dass die Nettetaler zunächst in ihren eigenen Wohnorten einkaufen und dann im übrigen Stadtgebiet ihre Bedürfnisse decken. Dafür müsse die Geschäftswelt sorgen. Der Werbering Lobberich habe einen Weg eingeschlagen, der in die richtige Richtung führe. "Umsetzen muss jeder dann für sich selbst, welche Lehren er aus der Situation zieht."

(RP)
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