Nettetal Jugend ist nicht alles

Nettetal · Am Montag nahm des Jugendamt Nettetal seine Arbeit im Rathaus und in der Sparkasse am Doerkesplatz in Lobberich auf. Das Team um Jochen Müntinga setzt auf eine übergreifende Zusammenarbeit.

 Nettetals Jugendamt will die ganze Familie in den Blick nehmen. Dabei geht es aber nicht nur um die kleinen Kinder, sondern auch um ältere Jugendliche.

Nettetals Jugendamt will die ganze Familie in den Blick nehmen. Dabei geht es aber nicht nur um die kleinen Kinder, sondern auch um ältere Jugendliche.

Foto: Jazyk

An guten Vorsätzen mangelt es nicht im neuen Jugendamt der Stadt Nettetal. Und schlagkräftige Aussagen begleiteten am Montag den offiziellen Start der Behörde, die sich aber viel lieber als multifunktionaler Dienstleister über Generationen hinweg etablieren möchte. "Man merkt förmlich den Geist des Aufbruchs", schwärmte Jugendamtsleiter Jochen Müntinga nach einer Runde durch die Büros seiner Mitarbeiter.

 Jugendamtsleiter Jochen Müntinga, Heinz-Gerd Schummers (Verwaltung) Claudia Küppers (Soziale Dienste) und Armin Schönfelder (von links).

Jugendamtsleiter Jochen Müntinga, Heinz-Gerd Schummers (Verwaltung) Claudia Küppers (Soziale Dienste) und Armin Schönfelder (von links).

Foto: Busch

Vor mehr als einem Jahr fasste der Stadtrat mehrheitlich den Beschluss, das bisher beim Kreis Viersen eingebettete Jugendamt herauszulösen und ein eigenes neu aufzubauen. Seit dem Spätsommer des vergangenen Jahres hat Jochen Müntinga zusammen mit anderen Kollegen in der Stadtverwaltung das Grundgerüst aufgebaut. Dass es sich auch inhaltlich vom bisherigen Kreisjugendamt unterscheidet, liegt auf der Hand — die Stadt hätte sonst kaum einen Grund gehabt, sich selbst die Aufgabe zu stellen.

Zum Team zusammenfinden

Zusammenarbeit und Vernetzung waren Schlagworte, die gestern immer wieder fielen. "Es kommt jetzt darauf an, dass die einzelnen Mitarbeiter sich zum Team zusammenfinden", meinte Erster Beigeordneter Armin Schönfelder. Er ist zuversichtlich, dass die Chance, etwas Neues aufzubauen, eine besondere Identifikation aller Jugendamtsmitarbeiter auslöst.

Die Nettetaler wollen den verfügbaren Gestaltungsspielraum nutzen, denn an den Pflichtaufgaben können sie ohnehin nicht rütteln. So hat Müntinga den Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD) und wie wirtschaftliche Jugendhilfe gleich nebeneinander in der Rathaus-Außenstelle in der Sparkasse am Doerkesplatz untergebracht. Dort befinden sich außerdem die Jugendgerichtshilfe und der Babybesuchsdienst des Familienbüros.

Die Sozialen Dienste und das Familienbüro leitet Müntingas Stellvertreterin Claudia Küppers. Mehr als hundert Fälle an Hilfen zur Erziehung sowie noch wesentlich mehr Beratungen sind bei ihr angesiedelt. Ein Kernstück neben dem auf Stadtteile aufgeteilten ASD ist das Familienbüro, dessen Bandbreite von der Koordination der Familienzentren über das Übergangsmanagement von Tagesstätte zur Schule sowie Tagespflege und Frühwarnsystem bis zum Babybesuchsdienst reicht.

"Wir konzentrieren unsere Arbeit nicht auf die kleinen und jüngeren Kinder, sondern haben alle im Blick", unterstrich Müntinga. Mehr kümmern will sich das Jugendamt beispielsweise um Schulsozialarbeit, um die Jugendpflege in Zusammenarbeit mit den Jugendzentren sowie um die Streetwork-Arbeit. Dahinein passt auch die für späte geplante stärkere Verzahnung mit der Schulentwicklungsplanung. Dass Nettetal verstärkt generationenübergreifend denkt und handelt, unterstrich Schönfelder: Das Jugendamt werde auch einen Großteil der "sozialräumlichen Planung" der Zukunft abdecken, meint er.

(RP)
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