Nettetal Jugendamt stellt Personal auf

Nettetal · Bis Ende September soll die Mannschaft für das neue Jugendamt stehen. Amtsleiter Jochen Müntinga wird 23 Mitarbeiter haben. Schwerpunkte will er bei Kleinkind-Betreuung und bei Angeboten für Jugendliche setzen.

 Gemeinsames Posieren: Schönfelder, Erster Beigeordneter, Jugendamtsleiter Müntinga und Bürgermeister Wagner (v.l.).

Gemeinsames Posieren: Schönfelder, Erster Beigeordneter, Jugendamtsleiter Müntinga und Bürgermeister Wagner (v.l.).

Foto: franz-heinrich Busch

Die Pläne für Nettetals eigenes Jugendamt nehmen konkrete Formen an. Bei einer Mitgliederversammlung des SPD-Ortsvereins brachten Jochen Müntinga, künftiger Leiter des neuen Jugendamts, und Armin Schönfelder, Erster Beigeordneter der Stadt, gestern Abend die rund 20 Anwesenden auf den neuesten Stand.

"Derzeit führen wir noch letzte Vorstellungsgespräche und wollen bis Ende September die Mannschaft aufgestellt haben", sagte Armin Schönfelder. Gemeinsam mit Müntinga wird er dann 22 Vollzeitstellen und eine Dreiviertelstelle vergeben haben.

"Das Nettetaler Jugendamt wird in zwei Bereiche gegliedert sein: Auf der einen Seite eine pädagogische Abteilung, die einen Sozialdienst und ein Familienbüro unterhalten wird, und auf der anderen Seite eine schlanke Verwaltung", sagte Müntinga. Acht Vollzeitkräfte und die Dreiviertelstelle entfallen auf die Verwaltung, 13 Mitarbeiter werden für die pädagogische Abteilung tätig sein. Beide Bereiche sollen eng kooperieren.

Planung aus einer Hand

Ein besonderes Anliegen ist dem 39-jährigen Müntinga eine zentrale Planunsstelle: "Es ist wichtig, dass die Planung der Jugendhilfe aus einem Guss und einer Hand ist." Die direkte Einbindung bei Bedarfsplänen für Kindergärten, enge Absprachen etwa mit Sportvereinen bei der Jugendhilfeplanung und eine Gesamtkoordinierung der Angebote für alle Altersgruppen von null bis 18 Jahre seien das Ziel.

Dass die Stellen beim neuen Jugendamt beliebt sind, zeigt die Flut an Bewerbungen: Rund 300 externe Personen hätten sich beworben, 25 meist noch junge Bewerber kämen aus der Stadtverwaltung und dem Jobcenter, sagte Schönfelder. Zwölf Mitarbeiter sollen vom Kreis übernommen werden, wenn diese sich in derzeit laufenden Fachgesprächen als geeignet erweisen. Müntinga: "Wir nehmen nur Leute, die Interesse am Neuanfang haben."

Für ihn gibt es drei Bereiche, die das Handeln des Jugendamts erfordern: "Erstens brauchen wir mehr Frühhilfen für Kinder von null bis drei Jahre. Die Kindertagesstätten müssen am Bedarf ausgerichtet werden und die Betreuung der Kinder, auch morgens und abends, soll möglich sein. Drittens brauchen wir mehr Angebote für Jugendliche ab zwölf Jahre, die mit den Jugendlichen abgestimmt sind."

Um das zu gewährleisten setzt Müntinga auf das Konzept eines Familienbüros im Rathaus, das neben den bestehenden Familienzentren als Anlaufstelle dienen soll. Darüber hinaus werde es ein mit Ärzten und Erziehern eng verzahntes Frühwarnsystem geben, um bereits bei Kleinkindern handlungsfähig zu sein. Außerdem wolle sich Müntinga dafür einsetzen, dass es attraktiver wird, Kinder zu bekommen — auch für Paare, bei denen beide Partner berufstätig sind.

(RP)
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