Nettetal Kaufhaus für Bedürftige

Nettetal · Nachdem der Verein "Helfende Hände" aus den ehemaligen Ausstellungsräumen der Lobbericher Firma Dziuk in Dyck 10 ausgezogen war, standen die Räume leer. Für Christiane Rees-Terstappen ein unhaltbarer Zustand.

 Norbert Werkes (von links), Praktikantin Brigitte Meuksayer, Christine Rees-Terstappen, Marion Suberg und Carsten Rees stehen im Sozialkaufhaus den Kunden zur Verfügung.

Norbert Werkes (von links), Praktikantin Brigitte Meuksayer, Christine Rees-Terstappen, Marion Suberg und Carsten Rees stehen im Sozialkaufhaus den Kunden zur Verfügung.

Foto: Inge von den Bruck

Denn eigentlich will sie als Eigentümerin der Ausstellungsräume das Gebäude neu vermietet wissen, auf der anderen Seite will sie etwas für sozial schwache und bedürftige Menschen tun und den Grundgedanken des Vereins "Helfende Hände" wiederaufleben lassen. "Deshalb habe ich jetzt hier privat ein Sozialkaufhaus eröffnet", sagt sie und hat dabei noch zwei Langzeitarbeitslosen zu einer neuen Arbeit verholfen. Jetzt feierte das Sozialkaufhaus seine Eröffnung.

Zusammenarbeit mit Tafel

"Es ist kein gewöhnliches Kaufhaus, wir bieten günstige Gegenstände für Menschen mit einem geringen Einkommen an", sagt Christiane Rees-Terstappen, die gemeinsam mit Sohn Carsten das Sozialkaufhaus führt. "Wir arbeiten eng mit der Nettetaler Tafel zusammen", sagt Carsten Rees.

"Zudem erhalten bedürftige Menschen einen zusätzlichen Preisnachlass, auch Einkaufs- und Umzugsgutscheine der Ämter nehmen wir an", führt er weiter aus. Zurzeit beschäftigt das Sozialkaufhaus zwei Menschen mit verschiedenen Kenntnissen, die im Sozialkaufhaus nach einem Praktikum nun in ein Beschäftigungsverhältnis übernommen wurden.

Norbert Werkes aus Süchteln fand als Kfz-Mechaniker keine geeignete Arbeit mehr, im Sozialkaufhaus holt er Möbel ab, schraubt sie zusammen, fertigt Regale an und führt handwerkliche Tätigkeiten aus. Auch die gelernte Friseurin Marion Suberg hat im Sozialkaufhaus eine neue Arbeitsstelle gefunden. Sie ist den Umgang mit Menschen gewohnt und bringt Erfahrung im Verkauf mit. "Nächste Woche fängt noch eine neue Dame an, die hier zuerst einmal ein Praktikum absolviert und dann eventuell auch eingestellt wird", so Christiane Rees-Terstappen.

Auf 480 Quadratmetern werden auf zwei Etagen Kleidung, Deko-Artikel, Spielzeug, Sammlerware, Bücher, Musik- und Elektroartikel, Porzellan, Glas und Gebrauchtmöbel angeboten. Bedürftige finden hier, was sie brauchen, sich neu aber nicht leisten können. Hartz-IV-, ALG- sowie ALG-II-Empfänger erhalten gegen Vorlage des Bescheids einen zusätzlichen Rabatt von 20 Prozent auf alle Artikel.

Das Sozialkaufhaus bietet einen Umzugs- und Entrümplungsservice an, bei dem ein Lkw mit Fahrer für einen Tag ab 169 Euro gemietet werden kann. Auf Wunsch erledigt das Sozialkaufhaus die gesamte Arbeit. Wertvolle Möbel werden auf die Räumungskosten angerechnet. Auch Spenden werden gerne angenommen.

(RP)
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