Nettetal/Kempen Kommunen gründen Wassergesellschaft

Nettetal · Die Stadtwerke Nettetal und Kempen sowie die Gemeindewerke Grefrath gehen beim Wasser künftig gemeinsame Wege. Die neue Gesellschaft heißt "Kommunale Partner Wasser GmbH". Weitere Kooperationen sind geplant.

 Vertreter von Kommunen und Werken vor dem Gebäude, in das die neue Gesellschaft einzieht: vorn die drei Bürgermeister Volker Rübo, Christian Wagner und Manfred Lommetz, hinter ihnen Geschäftsführer Siegfried Ferling.

Vertreter von Kommunen und Werken vor dem Gebäude, in das die neue Gesellschaft einzieht: vorn die drei Bürgermeister Volker Rübo, Christian Wagner und Manfred Lommetz, hinter ihnen Geschäftsführer Siegfried Ferling.

Foto: wolfgang Kaiser

Kempen, Grefrath und Nettetal haben sich in Sachen Wasser zusammengetan. Rund 90 000 Haushalte bekommen ihr Wasser von der neu gegründeten "Kommunale Wasser Partner GmbH". Sitz der neuen Gesellschaft ist das Grefrather Gewerbegebiet am Wasserwerk. Sie ist dort Mieter in einem Gebäude der Gemeindewerke, das sich noch im Rohbau befindet und Ende Januar fertig sein soll. "Dann haben wir die ersten Gewerbetreibenden im Gewerbegebiet", betonte Erik Ix, Geschäftsführer der Gemeindewerke Grefrath.

Bisher organisierten die Werke ihre Wassergewinnung jeweils selbstständig. Die Gesellschafter haben entschieden: Gemeinsam geht es besser. Grefraths Bürgermeister Manfred Lommetz sprach gestern von einer "Fortführung der kommunalen Zusammenarbeit", die gegebenenfalls später noch ausgeweitet werden könne.

Wichtig sei, so Siegfried Ferling, Geschäftsführer der Stadtwerke Kempen, dass die Wasserversorgung vollständig in kommunaler Hand bleibe: "Wir wollen gemeinsam noch stärker werden und uns gegenseitig unterstützen", erklärte Ferling, der gleichzeitig Geschäftsführer des neuen Unternehmens ist. Die Wasser GmbH ist eine reine Dienstleistungsgesellgeschaft, will also keinen Profit machen.

Die Gesellschaft hat ihren Betrieb bereits aufgenommen, das operative Geschäft läuft. "Wir sind kein Rohbau mehr", versicherte Ferling gestern in den mit Heizpilzen versehenen Räumlichkeiten, wo die fünf Mitarbeiter künftig ihre Planstelle haben. Für sie liegen die Vorteile auf der Hand, die 24-Stunden-Bereitschaftsdienst etwa wird auf mehrere Schultern verteilt. Das macht die Wasserversorgung noch sicherer und stabiler. Jeder könne sich auf seine Kompetenzen konzentrieren, die nun in der neuen Gesellschaft gebündelt seien: "Wir sichern uns technisch und personell ab."

Nettetals Bürgermeister Christian Wagner sprach bezüglich der neuen Gesellschaft von einem Pfund, mit dem man wuchern könne: "Die interkommunale Zusammenarbeit hilft uns allen." Er sieht die Wasser-Partnerschaft als einen ersten Schritt: "Wir sind offen für weitere Felder der Zusammenarbeit, die uns helfen, bei den Herausforderungen der Zukunft die kommunale Hoheit zu erhalten." So auch sein Kempener Amtskollege Volker Rübo: "Es ist richtig, auf einem überschaubaren Gebiet zu beginnen und die Kooperation dann nach und nach auf andere Gebiete auszudehnen." Damit bloß keine falschen Gedanken aufkommen: "Das Wasserturm gehört weiter den Kempenern." Was natürlich auch für die entsprechenden Immobilien der anderen beteiligten Kommunen gelte.

Was für die Partner auch wichtig ist: Sie sehen den Zusammenschluss als Antwort auf Regelungen in Brüssel: "Für uns gilt es, alle Lücken in der Prozesskette zu schließen und damit den europaweit führenden Qualitätsstandard unseres Trinkwasser weiter aufrecht zu erhalten.", sagt Ferling. Die hiesigen Mitarbeiter garantierten, dass das Wasser in Kempen, Nettetal und Grefrath Spitzenqualität hat: "Das belegen seit Jahren die Ergebnisse unserer Wasseranalysen.

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(RP/rl)
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